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24.04.2020
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Paddelig

Bill Ryder-Jones

Quarantine Concerts, West Kirby, Merseyside
24.04.2020

Bill Ryder-Jones
Kurz vorab: Hierbei handelt es sich nicht um einen üblichen Konzertbericht, sondern eine Berichterstattung über Quarantäne-Konzerte im Rahmen der andauernden Corona-Situation.

Mitte April hatte es Bill Ryder-Jones in einem Instagram-Video angekündigt - er denke auch darüber nach, eine Art Konzert-Live-Stream in Kürze einzustielen. Auch er lebt wegen der aktuellen Situation nach dem Motto "Stay home, stay safe", wie durch diverse Instagram- und Twitter-Nachrichten dokumentiert ist. Er scheint auch an neuen Songs zu arbeiten, aber erstmal war es Zeit für ein kleines Solo-Konzert, direkt aus seiner Wohnung heraus.

So wie es sich für ein Konzert gehört, hat es bereits vor Beginn Musik vom Band (sic!) gegeben - über seine Band-Maschine wurden einige Songs zum Aufwärmen abgespielt, und es war eigentlich typisch für seine immer recht paddelige Art, dass irgendwann das Tape abgespielt war und die Rollen im Leerlauf vor sich hin klackerten - während er irgendwo im Nebenraum unterwegs war. Zuerst wollte er das Instragram-Video im Querformat absolvieren - angeblich, weil er sonst das alles mit dem Ladekabel nicht auf die Reihe bekommt. Die vor Ort anwesende Freundin hat es dann doch noch geschafft, die Übertragung aufs Hochformat umzustellen. Zwar war die Video-Qualität eher durchwachsen, die Lichtverhältnisse absolut nicht optimal, zwei bis drei Mal musste der Stream neugestartet werden und einige Male waren Ton und Bild nicht synchron - aber irgendwie passt das zu Bill Ryder-Jones, der zu Beginn doch recht hibbelig und nervös schien, was sich glücklicherweise im Verlauf der knappen 70 Minuten legte (bereits nach dem zweiten Song musste er eine kleine Pinkel-Pause einlegen). Man konnte richtig merken, wie wohl er sich innerhalb seiner Songs fühlte, wenn er da in dieselben mit seiner elektrischen Gitarre abtauchen konnte.

Zwar hat er schon das ein oder andere Mal zu oft in die Live-Video-Kommentare geschaut und sich dadurch von der Musik ablenken lassen - aber letztendlich kam man in den Genuss solch toller Songs wie "Seabirds", "Daniel", "Don’t Be Scared, I Love You", "John", "And Then There’s You" (da musste er sich selbst überreden, es zu spielen, weil es ihm solo anscheinend nicht so recht liegt - die gespielte Version war aber dennoch sehr überzeugend), "There’s Something On Your Mind" (inkl. Text-Hänger, mit Hilfe des Live-Chats ging es weiter; Bill ließ nach dem Song noch verlauten, dass auf der "Yawny Yawn"-Version des Songs eine zusätzliche Strophe enthalten ist, weil er bei der "Yawn"-Band-Version die falsche Version zum Mixing geschickt hatte und es ihm dann zu peinlich war, das noch zu korrigieren). Cover-Songs wurden auch zumindest angespielt: "God Only Knows" von den Beach Boys und Pink Floyds "Shine On You Crazy Diamond". Abschließend hat es noch ein wenig Gedaddel auf der Synthie(?)-Hammond-Orgel gegeben und mit ein wenig "A Whiter Shade Of Pale" von Procol Harum wurde Tschüss gesagt. Das war schöne und beste Unterhaltung für einen Freitagabend zuhause.

Surfempfehlung:
www.instagram.com/billryderjones
billryderjones.co.uk
twitter.com/BRyderJones
billryderjonesmusic.bandcamp.com

Text: -David Bluhm-
Foto: -Pressefreigabe-
 

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