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06.02.2004
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Ein Jahr (Es geht voran)

Angelika Express

Dortmund, FZW
06.02.2004

Angelika Express
Rund ein Jahr ist vergangen, seitdem wir das letzte Mal von einem Angelika-Express-Konzert berichteten, zwölf Monate, in denen die drei Kölner fast ununterbrochen auf Tournee waren und trotzdem das Kunststück fertig gebracht haben, eine neue EP und ihr zweites Album einzuspielen. Dass sie mit dem Ende März erscheinenden Werk "Alltag für alle" nicht nur labeltechnisch große Fortschritte gemacht haben, bewiesen sie nun an diesem lauen Freitagabend im brechend vollen FZW.

Das Set des Trios bestand zwar immer noch vorwiegend aus Songs des selbstbetitelten Debüts, die aber haben im vergangenen Jahr eine hörbare Veränderung durchgemacht. Klar, energiegeladen waren die Stücke auch schon vor Jahresfrist, in Dortmund allerdings klangen sie - trotz eines streckenweise ziemlich breiigen Sounds aus der PA - doch wesentlich straffer und weniger ziellos. Die erste Nummer "Selbsthypnose" oder das nun viel weniger gehetzt klingende "Pornografie" waren Paradebeispiele dafür. Neue Songs gab es auch, und die zeichneten sich dadurch aus, dass sie straighter und rockorientierter wirkten. Fast hatte man das Gefühl, als hätten Angelika Express die auf dem Debüt noch deutlich spürbaren New-Wave-Anleihen nun für das zweite Album gegen eine Extraportion Powerpop ausgetauscht.

Die kommende Single "Nimm mich mit" jedenfalls hatte echtes Hitpotential, und das vermutlich Stooges-inspirierte "1970" kam cool und krachig daher. Der Höhepunkt des Sets war allerdings "Francois Truffaut", auf dem ersten Album ein Song unter vielen, an diesem Abend als Soloversion von Sänger Robert aber einfach nur toll. Natürlich spielten die Kölner zum Ende ihres regulären Sets auch ihren Hit "Geh doch nach Berlin" und auch ihren Song für die Ewigkeit, "Teenage Fanclub Girl", und letzteren dort, wo er ohne Zweifel auch hingehört - in den Zugaben. Vor ein paar Monaten bereits äußerten einige Schreiberkollegen die Befürchtung, dass sich die drei durch ihr pausenloses Touren totspielen könnten. Der Auftritt in Dortmund legte das Gegenteil nahe: Live sind Angelika Express jetzt präsenter denn je.

Surfempfehlung:
www.angelikaexpress.de

Text: -Simon Mahler-
Foto: -Simon Mahler-
 

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