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04.05.2005
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Wacken Roadshow 2005

Illdisposed
Holy Moses / Regicide / Suidakra

Hamburg, MarX
04.05.2005

Illdisposed
Nachdem auf der letztjährigen Wacken Roadshow Bands wie Primal Fear und die großartigen Dark Age noch in der großen Markthalle in Hamburg spielten, musste die insgesamt dritte Ausgabe in den kleinen Hallen-Bruder, das nur ein paar 100 Leutchen fassende MarX umziehen. An den Bands kann es eigentlich nicht gelegen haben, schließlich sind Holy Moses hanseatische Lokal-Metaller und Illdisposed so etwas wie eine Kult-Band, die mit "1-800 Vindication" nicht nur ein tolles Album aufgenommen hat, sondern sich nach langer Abstinez endlich mal wieder auf einer richtigen Tour befand.

Den Anfang machten Suidakra. Zwar sahen sie nicht so aus, aber die Band gibt es schon seit über zehn Jahren - und das hört man ihrem technisch anspruchsvollen Todesmetal mit Folk- und Thrash-Einflüssen auch an. Souverän geprügelt, sympathisch animiert und auch wenn der Sound noch nicht wirklich gut war, machte es Spaß, das Quartett anzuschauen und sich für die Band zu freuen, wie gut sie beim Publikum ankam. Besser als bei Band Nummer zwei. Beim Oldenburger Regicide-Kollektiv wurde es nach einer wunderbar kurzen Umbaupause nämlich nicht nur eine Nummer epischer und dunkler und auch poppiger und ruhiger, sondern auch vor der Bühne viel weniger Begeisterung. Gleich sieben Musiker und SängerInnen standen auf der Bühne und gaben ihren Gothic-Metal-Mainstream-Mix zum Besten, der zwar eine Menge Höhen, aber auch zu viele langweilige Passagen hatte. Natürlich, die Geige wurde gekonnt eingesetzt, die Stimmen von Frauke und Timo ergänzten sich gut und auch die kräftigen Metal-Riffs sorgten für schöne Klänge - doch leider fehlte der Biss und die Entschlossenheit. Die Songs wurden länger und länger und verloren sich mit jeder Minute in sich selbst. Kompakt ist was anderes.

Kompakt sind Illdisposed. Und kompakt bauten sich auch die Fans in den ersten Reihen auf, die nur wegen des Co-Headliners gekommen sind. Kaum war das Enten-Ziegen-Bauernhof-Intro beendet, gab es das volle Brett der zum Quartett geschrumpfte Deathmetal-Institution aus Dänemark. Natürlich gaben sie größtenteils Songs aus ihrem Roadrunner-Debüt zum Besten ("Dark", "In Search Of Souls", "The Final Step"), doch auch Nummern aus ihrer Anfangszeit ("Purity Of Sadness") und sogar Songs vom von der Band nicht gerade geliebten Vorgänger "Kokaiinum" ("A Warm Welcome") wurden angestimmt und von der moshende Masse abgefeiert. Bis in die hinteren Reihen wurde gefeiert, das Haupthaar geschüttelt und über die deutschen Ansagen von Bo (es ging um "swule Bumse"-Geschichten und ähnlich unsinniges Zeug) gelacht - und sich dann über das frühe Ende nach etwas mehr als einer halben Stunde geärgert. Nach dieser traten die einen durchgeschwitzt und trotzdem zufrieden den Heimweg an, die anderen schauten sich Holy Moses an. Sängerin Sabina schreibt dazu auf der HM-Homepage: "Der erste Tag in Hamburg war genial - vielen DANK an das volle MarX und an alle Fans, die gekommen sind. Es hat mächtig Spaß gemacht - so geil habe ich es schon lange nicht mehr im MarX rocken sehen. Trotz kleiner Bühne war bei 'Too Drunk To Fuck' mal wieder kein Platz mehr für die Musiker auf der Bühne..." So soll es doch aus sein.

Surfempfehlung:
www.illdisposed.dk
www.holymoses.de
www.regici.de
www.suidakra.com

Text: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-
 

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