NACHGEHAKT BEI: OPETH
GL.de: Nicht zuletzt mit dem aktuellen Album überbrückt ihr die normalerweise schwer überschreitbare Grenze zwischen Death bzw. Gothic Metal und ProgMetal bzw. symphonischem, geradezu zarten ProgRock. Und das teilweise in einem Stück. Dem Vernehmen nach wurde "Ghost Reveries" sogar von deutschem "Krautrock" inspiriert?
Peter Lindgren: Richtig ist, dass wir all dieses Sachen hören und teilweise wirklich lieben, so hat Mike tatsächlich eine Menge für Can oder Amon Düül übrig. Auf der anderen Seite hören wir auch alle beispielsweise den jungen Stevie Wonder total gerne - obwohl es schwer fallen dürfte, eine typische "jetzt kommt der Stevie Wonder-Part"-Stelle bei Opeth zu entdecken.
GL.de: Wo liegen deine Haupteinflüsse als Gitarrist?
Peter Lindgren: Das hat sich verschoben: Früher hab ich nur die Metal Guys wie Kirk Hammett oder Eddie van Halen (den ich allerdings immer noch klasse finde) vergöttert; heute hauen mich mehr Leute wie beispielsweise Robin Trower um, die weniger schreddern, damit aber sehr, sehr viel ausdrücken können.
GL.de: Euer Bandboss Mike betont auf der Opeth-Bandpage die letztliche Unvergleichbarkeit von Opeth. Wenn man jemand, der euch nicht kennt, eure Musik zu beschreiben versucht, fallen einem dennoch Namen ein...
Peter Lindgren: ...nämlich?
GL.de: Anathema beispielsweise, die eine ähnliche Entwicklung wie ihr durchgemacht haben. Nachvollziehbar?
Peter Lindgren: Absolut! Wobei wir, glaube ich, mehr von den ursprünglichen Teilen in unserer Musik beibehalten haben. Anathema hingegen haben sich weitgehend neu erfunden. Wer noch?
GL.de: Katatonia...
Peter Lindgren: Good Point! Katatonia sind ursprünglich mal als so etwas wie ein Opeth-Clone entstanden. Und Jonas (Renkse) und Mike sind heute noch die besten Freunde.
GL.de: Wie ist es für dich als (einzelner) Gitarrist, plötzlich mit Per einen festen Keyboarder in der Band zu haben?
Peter Lindgren: Absolut großartig: Per ist ein brillanter Musiker, singt, kann sogar selbst Gitarre spielen - und ehrlich, ich LIEBE seine Hammond- und Mellotron-Sounds!
GL.de: Wie sind deine Gefühle bezüglich eurer Vorgruppe?
Peter Lindgren: Rundum positiv: Extol ist eine phantastische Band, wir freuen uns sehr, mit ihnen auf Tour zu sein.
GL.de: Wenn man Texte wie den von Eurem "The Grand Conjuration" mal wirklich mit denen der Christen Extol vergleicht, können schon schon einige Widersprüche auftauchen...?
Peter Lindgren: Nicht wirklich. Einige unserer Stücke sind zugegeben wirklich ziemlich "evil", andere, wie z.B. "Hours Of Wealth" auf der aktuellen Scheibe sind rundum positiv. Wir sind einfach ganz normale Jungs, die es lieben, Musik zu machen. Am allerliebsten live.