Als zu den Klängen von "Invocation" gegen halb neun die letzten von draußen mit dem Flaschenbier in Hand ins Musikzentrum strömten (ja, das ging!), war die Halle gut gefüllt. "The Giants Causeway" und "The Far Pavilions" machten den Anfang. "The Century Of Self", das grandios selbstbewusste und zugleich wieder sehr rockige aktuelle Album der Band stand erwartungsgemäß im Vordergrund und wurde in seiner orchestralen Wucht adäquat umgesetzt. Das furiose "Isis Unveiled" und einige weitere Songs wurden mit zwei Schlagzeugern dargeboten. Der Sound pompös, episch, aber niemals kitschig.
Ausflüge in poppigeren Gefilde waren selten, mit "Caterwaul" und "Will You Smile Again" vom bahnbrechenden "Worlds Apart"-Album aber wohl dosiert und exzellent gewählt. Auf die Pianoballade "Pictures of An Only Child", ein Novum für Trail of Dead, wartete man live leider vergeblich. Es handelte sich hier immer noch um eine Rockshow. Der weite musikalische Horizont der Band wurde dafür in Zitaten (u.a. Bob Dylans "Mr. Tambourine Man" während "A Perfect Teenhood") angedeutet.