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Konzert-Bericht
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Alles scheint möglich!
Suzan Köcher's Suprafon
Dorsten, Oude Marie 09.08.2024
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Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Im Oktober veröffentlichen Suzan Köcher’s Suprafon das langerwartete neue Album "In These Dying Times", ihr erstes seit fünf Jahren, und es wird eine Platte sein, mit dem das Solinger Quartett die Tugenden ihrer ersten zwei Alben subtil, aber spürbar in ein neues Licht taucht und sich gleichzeitig inhaltlich und klanglich breiter aufstellt als je zuvor. Wie das klingt, durfte man vor der Release-Tournee im Oktober und November nun schon einmal beim feinen Gastspiel der Band im herrlichen Ambiente der Oude Marie in Dorsten erleben.
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Man soll es nicht glauben, aber ganz am Rande des Ruhrgebiets gibt es im beschaulichen Dorsten eine der schönsten Open-Air-Locations weit und breit, ein kleines, inzwischen wetterfest überdachtes Amphitheater einen Steinwurf von Lippe und Wesel-Datteln-Kanal entfernt, in dem seit einigen Jahren die umtriebigen Planer der Agentur Schaukelbaum immer wieder kleine und große musikalische Glanzlichter von nah und fern auf die Bühne bringen. CATT, Donna Blue, Oracle Sisters, L.A. Salami oder Loupe haben hier in den vergangenen Jahren auf dem Programm gestanden, und da passen Suzan Köcher’s Suprafon mit ihrem Brückenschlag von der Vergangenheit in die Gegenwart natürlich perfekt ins Bild.
In runderneuerter Besetzung - inzwischen gehören Bassist Janis Rosanka und Schlagzeuger Dale Lohse neben Gitarrist Julian Müller und Suzan an Gesang, Gitarre und (neuerdings auch) Synth zum Line-up - präsentiert sich das Quartett 75 Minuten lang facettenreicher als je zuvor. Ohne dabei das 60s-Vintage-Flair zu vergessen, das die Musik des Quartetts seit jeher umweht - als Referenz an die alten Zeiten sind nicht nur eine Handvoll Songs aus dem 2016er-Debüt "Moon Bordeaux" oder auch immer noch das rasante Jacques-Dutronc-Cover "Mini, Mini, Mini" im Set -, und mit viel Raum für psychedelisch vernebelte Spacetrips in ausufernder Länge, die auf die experimentierfreudige 2019er-LP "Suprafon" verweisen, sind die auffälligsten Nummern im Set doch die, mit denen Suzan und Co. die Flügel ausbreiten und zwischen Dream Pop, Krautrock, Disco, Desert Americana und Soundtrack-Vibes die Möglichkeiten entdecken. Die aktuelle Single "Sleepless Strangers" erlebt in Dorsten sogar ihre livehaftige Weltpremiere! Ein Instrumental und eine Nummer mit deutschem Text und Titel sind derweil so neu, dass sie es noch nicht einmal auf "In These Dying Times" geschafft haben, unterstreichen aber eindrucksvoll, dass die Band noch längst nicht am Ende ihrer Entdeckungsreise angekommen ist. Hier scheint plötzlich alles möglich!
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Dass die neuen Lieder auch textlich tiefer graben, wenn sich Suzan Selbstermächtigung, Eskapismus und dem Umgang mit Ängsten widmet und sich bisweilen auch politisch positioniert, spielt in der Oude Marie eine eher untergeordnete Rolle, Das ist allerdings nicht weiter schlimm, denn mit ihrer Melange aus Melodie und Melancholie, in der die Wärme eines wunderbar "echten" Sounds auf einen Hauch wohliger Düsterkeit trifft, machen sich Suzan Köcher's Suprafon an diesem Abend in Dorsten viele neue Freunde.
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Surfempfehlung:
suzankoecher.com
instagram.com/suzankoecher facebook.com/suzankoecher suzankoecher.bandcamp.com
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Text: -Carsten Wohlfeld- Foto: -Carsten Wohlfeld-
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