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Konzert-Bericht
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Die D-Saiten-Sammler
Die Sterne
Jona
Düsseldorf, Stone (im Ratinger Hof) 25.10.2003
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An diesem Samstag war der Ratinger Hof nicht nur ausverkauft, er war überfüllt. Und das aus gutem Grund: Die Sterne waren zu Gast und taten das, was sie am besten können: Eine großartige Liveband sein. Zunächst durfte man sich freuen bei 150 - mit Jona, der das Vorprogramm bestritt. Dass der junge Mann eine echte Alternative zum Kettcar'schen Konsens-Pop aus deutschen Landen ist und ähnlich wie Olli Schulz (dessen feine LP "Brichst du mir das Herz, breche ich dir die Beine" in Kürze erscheint) eine sehr erfolgreiche Gratwanderung zwischen Thekenweisheiten und punktgenauer Alltagsbeschreibung betreibt, stellte schon Kollege Kellenbenz bei seiner Albumkritik vor einigen Monaten fest. Dass er's auch live draufhat, bewies Jona im Ratinger Hof. Leider spielte er sein kurzes Set, als längst noch nicht alle Zuschauer im Saal waren. Schade!
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Die meisten waren natürlich in erster Linie wegen der Sterne gekommen, und die legten gleich mit einem Kracher los: "Gerechtes Brett", die aktuelle mp3-Single der Hamburger, ist nicht nur der ideale Opener für eine Show, sondern stellte gleich noch unter Beweis, dass die Sterne auch mehr als zehn Jahre nach ihrer ersten Platte gut daran tun, den einmal eingeschlagenen musikalischen Weg konsequent weiterzuverfolgen. Mit diesem Song (und einigen weiteren brandneuen Stücken, die uns die vier an diesem Abend vorstellten) darf man sich nämlich schon jetzt auf das nächste Studioalbum des Quartetts freuen. Der Rest des Abends war - sehr zur Freude des Publikums - den größten Erfolgen der Sterne vorbehalten. Was Qualität und Programmauswahl betrifft, ziemlich nah an der aktuellen Live-Platte "Live im Westwerk" orientiert, ging es Schlag auf Schlag weiter: "Zucker", "Widerschein", "Universal Tellerwäscher" (bei dem Bassist Thomas Wenzel grinsend mitging, als würde er das Stück in Düsseldorf zum allerersten Mal spielen), "Wahr ist, was wahr ist" oder das stets willkommene "Inseln" - an diesem Abend war eigentlich jeder Song ein Volltreffer. Dass die Band auf der winzigen Bühne einige technische Probleme hatte (so waren Sänger / Gitarrist Frank Spilker die D-Saiten ausgegangen, und er suchte im Publikum nach einem "D-Saiten-Sammler", der ihm vielleicht aushelfen könnte), machte rein gar nichts, denn das glichen Band und Fans mit einer Extraportion Enthusiasmus locker wieder aus. Wenn Spilker keine Gitarre spielen musste, schnappte er sich gleich mehrfach das Mikro vom Ständer und sang die Songs kurzerhand mitten im Publikum...
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Für die Zugaben wurde der Hit-Faktor dann sogar noch einmal gesteigert mit "Was hat dich bloß so ruiniert" und "Fickt das System", bevor es dann ganz zum Schluss - die 90 Minuten-Marke war bereits weit überschritten - noch die "Gospel"-Version von "Bis neun bist du o.k." gab - inklusive des inzwischen obligatorischen Mega-Singalongs. Noch Minuten später tobte der Saal, selbst als die Band hinten an der Bar auftauchte, wollten vorne vor der Bühne die Zugabe-Rufe kaum verstummen. "Man kann es halt nicht jedem recht machen", entschuldigte sich Spilker derweil auf die Frage eines Zuschauers, warum die vier dieses oder jenes Lied nicht gespielt hätten. Der Publikumsreaktion nach zu urteilen, haben die Sterne es an diesem Abend in Düsseldorf allerdings den meisten mehr als recht gemacht!
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Surfempfehlung:
www.diesterne.de
www.liveimwestwerk.de home.t-online.de/home/dj5nu/sterne.html
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Text: -Carsten Wohlfeld- Foto: -Pressefreigabe-
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