Schon ihr aktuelles Album "Every Night", erschienen auf dem Label Polyvinyl, das Bands wie Mates Of State und nun auch Joan Of Arc beherbergt, mochte nur zu gut einen Eindruck von dem vermitteln, was Saturday Looks Good To Me ausmacht: Unglaublich schöne Melodien, catchy zum Tanzen, plätschernd zum Schwelgen. Blieb nur die Frage, ob Thomas diese Kompaktheit seiner Songs, die er mit zahlreichen Musikern eingespielt hat, auch so perfekt auf die Bühne bringen kann. Er kann. Mit fünf Freunden und einem Dutzend Instrumenten wie Saxofon und Casio Orgel lässt das Konzert keinen Augenblick die Dichte von "Every Night" vermissen. Anstatt sich mit reduzierter Klangfülle zu begnügen, drehten die Detroiter zu Höchstleistungen auf. Songs wie "Empty Room" und "The Girl's Distracted!" spielten sie mit einer ausgelassenen Hingabe, dass es einen schwindelte ob der intensiven Ehrlichkeit. In der einen Minute gab es noch träumerische Piano-Klänge zu hören, um plötzlich mit einem Poppourri erster Güte zu überraschen. Und sobald sich Thomas seine Texte mit der überaus charmanten Sängerin teilte, war es erneut ums eigene Glücksgefühl geschehen.
Einen super Einstieg bescherten uns auch Speedmarket Avenue aus Schweden, die zusammen mit den Saturdays auf Europa-Tour sind. Die sechs Skandinavier bastelten jede Menge Singalongs im Duett-Gesang zusammen; mit Trompete, Orgel und allerhand Hand-Clapping verstrickten sie klassische Pop-Hooks mit ehrwürdigem C86-Sound zu Gute Laune-Songs, die sich sicher auch auf den Dancefloors gut machen. Und da passt es auch, dass sich beide Bands nach dem Konzert vor der Bühne wieder fanden, um auf der anschließenden Indie-Rock-Party zu Sugar, Pavement und The Postal Service zu tanzen. This Saturday Looked Good To Me. And To You.