Kurz vor zehn Uhr kamen erstmal Dead Maedow auf die Bühne. Und die waren fürchterlich. Einige feierten jeden Song gnadenlos ab und genossen die wubbernden, trägen Sound-Wände, die da von oben auf sie zu kamen. Aber viele waren schon nach wenigen Augenblicken genervt. "Anstrengend" sagten sie anfangs noch. "Schrecklich" hieß es später und am Ende sagte jemand: "Das war doch Musik, die man seit 30 Jahren nicht mehr braucht." Das Trio aus Washington D.C. hat sich ganz den psychedelischen, verdrogten, langsamen und dunklen Klängen verschrien und spielte eine unnötige Mixtur aus der Trägheit der Melvins, Blues, Doom, Jimi Hendrix, Stoner-Rock und Black Sabbath. Und der wird von - genau wie auf der neuen Platte "Feathers" - von Song zu Song immer langweiliger. Die Band wiederholt sich, die Strukturen und Aufbauten, die Atmosphären und Melodien. Fast eine Stunde durften Dead Maedow spielen. Und mit jedem Augenblick ärgerte man sich mehr, dass man nicht auch von Club zu Club gehetzt war, um sich Jimmy Eat World anzusehen.
Die spielten bereits vor knapp einem halben Jahr schon einmal in der Hansestadt (GL.de berichtete), daher wurden diesmal Trail Of Dead unter die Lupe genommen. Und was man durch diese sah, war erste Sahne. Und da waren sich diesmal alle einig. Die zum Sextett angewachsene Band bot alles, was man von einer guten Rock N Roll-Show erwartet. Ungemein fette, überaus abwechslunsgreiche, stets spannende und zum Teil geniale Songs aus der gesammten Schaffensphase der Texaner, eine Band, die sich verausgabte und eine unglaubliche Präsenz versprühte, Positions-Wechsel an Gitarre und Schlagzeug, Doppel-Drumset-Prügeleien (mal extremst synchron, dann wieder herrlich harmonisch unharmonisch), tolle Sound- und Licht-Verhältnisse und ein Publikum, das Trail Of Dead vom "Ode to Isis"-Intro und anschließendem "Will You Smile Again" bis zu "How Near How Far" und der obligatorischen Instrumenten-Zerstörung aus der Hand fraß. Kurz: Danke.