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Auf dem Sprung

Bernd Begemann und Die Befreiung

Essen, Grend
01.10.2005
Bernd Begemann
In den höchsten Tönen gelobt haben wir an dieser Stelle die ersten beiden Auftritte Bernd Begemanns und der Befreiung im Grend. Nun waren die vier Herren schon wieder im Ruhrgebeat zu Gast, und es war nur ein guter, aber kein großartiger Auftritt. Dabei war Begemann offensichtlich bestens gelaunt und machte jede Menge alberne Sprüche, für die ihm einmal mehr das Publikum und seine Band als Sparringspartner dienten und bei denen eine Menge vergessen geglaubter Ruhrpott-Klischees charmant aus der Mottenkiste hervorgekramt wurden.
Bernd Begemann
Musikalisch allerdings hatte das Konzert nicht nur wegen der obligatorischen Pause, die das Quartett in der Mitte einlegte, wirklich zwei Halbzeiten (und zum Glück noch eine Verlängerung). In der ersten Hälfte machten Bernd und Co. noch fast alles richtig, spielten nicht nur gut arrangierte, sondern auch perfekt sitzende Versionen von "Lebendig begraben", "Viel zu glücklich, um es lange zu bleiben" oder "Oh, St. Pauli" und brachten so sich und die Zuschauer schnell auf Betriebstemperatur. (Dieses Mal legte Begemann sein Jackett nach dem vierten Song ab - die Besucher des letzten Grend-Auftritts bzw. Leser unserer Kritik desselben wissen jetzt, was gemeint ist).

Dazwischen schlichen sich allerdings auch schon vor der Pause einige neue Songs ins Set, die nicht unbedingt als Instant Classics zu bezeichnen waren. Klangen doch die meisten erstaunlich nach Begemanns Zeiten bei Die Antwort Anfang der 90er - dabei sieht er die Befreiung nach eigenen Worten eigentlich mehr als Indierock- denn als Deutschrockband. Nach der Unterbrechung machte er dann mit Ausnahme von "Bist du dabei" erst einmal nahtlos da weiter, wo er vorher aufgehört hatte, spielte einige etwas bemüht wirkende neue Songs und brachte selbst todsichere alte Hits wie "Gut im Bett, leider nirgendwo sonst" in ausgewalzten Bandarrangements, bei der seine - ohne Frage ausgezeichneten - Musiker etwas zu viel Freiraum hatten. Schließlich geht man zu einem Begemann-Konzert vor allem wegen der Texte und der knackigen Popsongs, nicht, um Ansätzen einer Jam-Session beizuwohnen.

Bernd Begemann
Zum Glück kriegten die vier zum Schluss noch die Kurve, spielten "Wenn wir Glück haben" und "Unsere Liebe ist ein Aufstand" (mit weniger Hall und etwas weniger Drive als beim letzten Mal im Grend, aber immerhin noch sehr, sehr überzeugend) und wussten auch bei der Zugabe zu begeistern. Zuerst Begemann solo mit "Die Ikea-Falle" (dem vielleicht besten der neuen Songs), dann die Band mit zwei ihrer besten Songs - "Fernsehen mit deiner Schwester" und "Wir werden tanzen". Am Ende war also nach rund drei Stunden doch alles wieder gut. Allerdings zeigte das Konzert die Band fraglos in einer Übergangsphase. Bisher haben die Herrschaften vor allem Songs gespielt, die sich Begemann als Solist auf den Leib geschrieben hat, nun spielen sie Songs, die für die Band konzipiert wurden - vermutlich rühren daher auch die Parallelen zur Karl Allaut-Besetzung von Die Antwort. Man darf gespannt sein, wo das hinführt.
Surfempfehlung:
www.bernd-begemann.de
Text: -Simon Mahler-
Fotos: -Simon Mahler-


 
 

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