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Konzert-Bericht
 
Dance, Beanie, Dance

Beangrowers
General Mindy/ Sickboy

Köln, Blue Shell
28.11.2005

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Beangrowers
Es war ja lange Zeit ruhig gewesen um die Beangrowers aus Malta. Das ging sogar so weit, dass Bassist Mark während der Auszeit zum waschechten Fischer geworden war. Nachdem das Trio um Sängerin Alison Ende der 90er für ein kurzes Aufstoßen in der alternativen Schrammelpop-Ecke gesorgt hatte und dann - nach einer Liaison und erfolgreichen Tour mit Phillip Boa - zu größerem ansetzte, aber letztlich an den Widrigkeiten des Business und unsinnigen Marketingstrategien fast zerbrochen wäre, hatte die lange Denkpause der Band sichtlich gut getan. Mit einem neuen Konzept - in jedem Land ein anderes Label -, von dem die ganze Band so lange schwärmt, bis man sie unterbricht, und mit einer sehr guten neuen Scheibe namens "Dance Dance Baby" im Gepäck tauchten die Malteken dann Mitte des Jahres wieder auf und nun stand die - von Gaesteliste.de präsentierte - Tour an.
Im Kölner Blue Shell nutzten diese Gelegenheit auch noch zwei andere Bands, sich dem Publikum zu präsentieren. Sickboy gefielen dabei mit harter Rockmusik, die indes nicht frei von Melodien war und des Weiteren mit zweistimmigem Harmoniegesang sowie torkelnden, leicht psychedelischen Gitarrenlinien überraschte, die in diesem Zusammenhang zumindest mal ungewöhnlich erschienen. Nur war die Sache vielleicht für den Anlass ein wenig zu hart (und laut) geraten. General Mindy aus Belgien kamen dem Ideal schon eher näher. Auch hier schien es eine unstete Leitlinie zu geben, um die herum die Band um Sänger / Frontmann Johan Verckist ihr Programm aufbaute. Im Gegensatz zu Sickboy etwa gab's allerdings weniger Melodien, dafür aber mehr ungestüme (gleichwohl unkanalisierte) Partylaune und einen volltrunken daherjubilierenden Synthie.
Die Beanies brannten währenddessen geradezu darauf, endlich wieder die Bühne unsicher machen zu können. In Köln hatte es ja in der Vergangenheit bereits einige denkwürdige Beanies-Auftritte gegeben - darunter sogar einen Popkomm Showcase mit Nightliner und allem Drum und dran. Davon sind die Beanies 2005 heutzutage zwar meilenweit entfernt - aber nicht unbedingt unglücklich darüber. "Das ist ja ein super Club", freute sich z.B. Alison vor der Show, "und die Leute sind auch sehr nett hier." Die Beanies von heute haben (bis auf weiteres) das ganze Spielzeug-Equipment - inkl. aller Keyboards -, das die ersten zwei Scheiben dominierte, über Bord geworfen und sind demzufolge schlicht und ergreifend eine Gitarrenband. Und als solche überzeugten sie denn auch an diesem Abend. Einmal abgesehen von einigen technischen Problemen - Drummer Ians Schlagzeug machte sich selbständig und musste ständig neu gerichtet werden und mitten im Set brach Alisons Sound plötzlich weg - lief die Sache wie eine gutgeölte Maschine. Im Prinzip haben die Beanies momentan nur ein Soundsetting - und das schadet keineswegs. Indem auf jedweden Firlefanz verzichtet wird und die Stücke eher schnörkellos - gleichwohl mit enormen Drive - dargeboten werden, kommen sie eigentlich besser weg, als bei den bisherigen Darbietungen. Hinzu kommt, dass die Beanies geradezu befreit aufspielten und nichts mehr von der tastenden Unsicherheit zu bemerken war, die bisherige Konzerte gelegentlich auszeichnete. Um mal einen Vergleich zu wagen: Die Stones hatten zu Beginn ihrer Karriere ja auch bloß einen Sound. Da endet der Vergleich aber auch gleich wieder, denn mit Rhythmn & Blues haben die Beanie nichts am Hut. Ganz im Gegenteil, alte und neue Tracks - von "Astroboy" über ein neues, noch unbetiteltes Stück bis hin zum neuen Leitthema "Dance Dance Baby" gefielen sich die Beanies in ihrer gemütlichen New-Wave Ecke allerbestens. Dabei zählt vor allem der Band Sound. Nicht einmal Alisons Stimme sticht besonders heraus und Soli etwa gab's schon mal gar keine. Jedenfalls keine richtigen: Gegen Ende trat Alison ein paar mal auf den Verzerrer - das war's dann aber auch schon wieder mit Variation. Trotzdem war die Show keine Sekunde langweilig - was zum größten Teil darauf zurückzuführen war, dass die Beanies selber offensichtlich jede Menge Spaß hatten. Und zum Schluss gab's dann noch eine kleine Showeinlage, indem Ian einen der anwesenden Drummer bat, an seiner statt am Kit Platz zu nehmen und er selber dann in Sinatra Manier zum Mikro griff und - allen Unkenrufen seiner Bandkollegen zum Trotz - seinen Song "16, 18" zum Besten gab, der ja auch bereits die CD zierte. Auch wenn das jetzt alles nicht unbedingt neu war (nicht mal für die Beanies selber): Die Rückbesinnung auf das Wesentliche hat ihnen sichtlich gutgetan. Und wer weiß: Wenn das Konzept "ein Land nach dem anderen" aufgeht, wonach es momentan aussieht, dann werden wir die Beanies auch noch öfter auf unseren Bühnen sehen. "Und das nicht erst wieder nach einer fünfjährigen Pause", wie Alison abschließend noch hinzufügte.

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Surfempfehlung:
www.beangrowers.net
www.myspace.com/beangrowers
www.beangrowers.de
www.generalmindy.be
Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-


 
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