Der Geräuschkulisse nach zu urteilen, war es jedoch voller, denn die Hannoveraner Kids machten Lärm, der den vier Herren auf der Bühne zu gefallen schien. Vielleicht wäre es voller gewesen, wenn Bjork nicht mit Duna Records sein eigenes Ding durchziehen würde, bei einem Majorlabel unter Vertrag wäre, man ihn als Legende in Opposition zu Josh Homme vermarkten würde und die Promotion stimmte. Doch dann hätte der Mann aus Südkalifornien mit einiger Sicherheit kein aktuelles, furz-trocken mit den Bros analog aufgenommenes Doppel-Album ("Saved By Magic") im Gepäck. Unermüdlich touren und qualitativ hochwertigen Rock 'n' Roll auch in die letzten Winkel Norddeutschlands tragen würde er vielleicht auch nicht.
Nachdem sich Cortez, Dylan Roche, Mike Peffer und Brant Bjork spätestens mit "Make The Pony Trot", "Cobra Jab" und natürlich "Low Desert Punk" eingegroovt hatten, wurde allen klar, dass hier eine der vielleicht besten Live-Bands des Genres ohne Rücksicht auf Verluste Dampf machte. Und die Band revanchierte sich mit endlosen hypnotischen Grooves, funkigen Linien, Hendrix-artigem Gitarrensound und fast schon old school Hip Hop-lastigem Gesang. Dass die Faust nicht voll war, war nach über zwei Stunden und einer Zugabe aus "I Miss My Chick" mit eingeflochtenem "Sunshine Of Your Love" im Prinzip völlig belanglos. Joints kreisten vom Publikum auf die Bühne und zurück.