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Ein letztes Mal?

Against Me!
Racebannon/ Battleship

Hamburg, Hafenklang
25.05.2006
Against Me!
The Rifles spielten im Molotow, CDOASS in der Tanzhalle und Against Me! im Hafenklang. Es waren also mal wieder die kleinen Clubs, die sich an diesem Vatertag nicht von Bollerwagen abhalten ließen und dafür für die Konzert-Highlights des Tages verantwortlich waren. Das Hafenklang war ausverkauft und einem großartigen Abend stand nichts im Wege. Jedenfalls fast...
Denn da gab es leider noch zwei Vorbands, die man erdulden musste, ehe die vier Gainsville-Punker auf die Bühne kamen. Erst kamen Battleship aus Kalifornien und beschallten den Club mit wüsten, noisigem Hardcore, der entfernt an JR Ewing, At The Drive-In oder auch Refused erinnerte, aber leider nie nur annähernd die Klasse der Genannten hatte. Zwanghaft wurde gelärmt und nur die Band selber und ein paar Auserwählte dürften den Sinn dieser Musik verstanden haben. Unterhaltsam dagegen war die Show, denn der an sich mit einer Markus Merk-Stimme ausgetatte Sänger verbrachte den Großteil des Set vor der Bühne und bahnte sich immer wieder den Weg durch die Massen, zog sein Mikrofon-Kabel hinter sich her und schrie dem einen oder anderen einfach mal mitten ins Gesicht. Dazu gab es einen frisch den Royal Tannenbaums entsprungenen Drummer, ein stets mit dem Rücken zum Publikum stehenden Gitarristen und einen schüchternen Nerd am Bass, der seine Axt am Ende einem verdutzen Zuschauer in die Hand drückte. Wäre da die Musik nicht gewesen, hätte es eine unterhaltsame halbe Stunde sein können...

Dachten vielen dann, dass es mit Racebannon nur besser werden könnte, irrten diese leider. Denn auch diese Jungs versuchten sich am Frickeln, Schreien und Lärmen und konnten ebenso wenig überzeugen. Denn wann man mehr über die Frisuren der Musiker als über die Musik disuktuiert und sich spätestens nach drei Songs genervt und gelangweilt abwendet, spricht das nicht gerade für eine Band. Doch auch diese 30 Minuten gingen irgendwann vorbei und sowieso war jedem klar, dass sich das Warten und Ausharren (und Erdulden) lohnen würde. Denn schließlich kam anschließend nicht irgeneine Band. Es kamen Against Me! und auf die wartet man auch gerne bis kurz vor Mitternacht.

Schon vor knapp zwei Jahren legten sie das Hafenklang in Schutt und Asche und hinterließen ausschließlich begeisterte Punkrocker, und auch dieses Jahr konnte das Quartett von Anfang bis Ende begeistern. Kein Wunder, denn schließlich haben sie nicht nur inzwischen drei tolle Alben veröffentlicht, sondern sind auch noch eine unfassbar intensive Live-Band, für die Leidenschaft eine Selbstverständlichkeit ist. So dauerte es nur wenige Augenblicke, bis Musikern und Fans der Schweiß in die Schuhe lief und bis eine wunderschöne Party im Gange war. Vor der Bühne wurden sich in den Armen gelegen, getanzt und gesungen, auf eben dieser standen vier Männer, die neue Hits wie "Don't Lose Touch", das mächtig abgefeierte "Miami" oder "Problems" und alte Klassiker wie "Cliche Guevara", "Sink, Florida, Sink" oder "Pints Of Guinness Make You Strong" spielten und bis auf die Ansage, dass sie sich freuen, wieder da zu sein, die Musik sprechen ließen. Eine runde Stunde dauerte das Spektakel und auch wenn es später und später wurde, niemand verließ vorzeitig den Club. Denn weil Against Me! jüngst einen Deal bei Sire - einem Sublabel von Warner - unterschrieben haben, könnte die Zeit der kleinen Locations bald zu Ende sein. Was nicht zwingend ein Fortschritt sein muss. Maxeen können davon ein Liedchen singen...
Surfempfehlung:
www.againstme.net
www.scissabob.de
www.racebannon.net
www.myspace.com/battleship
Text: -Mathias Frank-
Foto: -Marco Merten-


 
 

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