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Konzert-Bericht
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Ein Punkrock-Fest
Pennywise
Bouncing Souls/ The Creetins
Hamburg, Markthalle 22.08.2006
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Viele behaupten, dass Epitaph kein wirkliches Punkrock-Label mehr ist und haben damit sicher auch Recht. Zum Teil. Denn Epitaph ist zwar nicht mehr nur, aber eindeutig auch ein solches und hat weiterhin die Elite der melodischen Punkrock-Szene unter Vertrag. Zwei von denen kamen nun gemeinsam auf Tour und weil es sich mit Pennywise um notorische Seltenkommer und mit den Bouncing Souls um ausgzeichnete Bühnenhelden handelte, versprach der Abend ein wahres Punkrock-Fest zu werden.
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Den Anfang aber machten die Nordlichter The Creetins. Die hatten mit "The Spirit Is Willing" nicht nur die (in)offizielle Aufstiegshymne des FC St. Pauli im Gepäck, sondern durften ihren Arschtritt-Punkrock auch in voller Hütte zum Besten geben. Denn die Markthalle war natürlich schon lange ausverkauft und so konnte schon das Kieler Trio mit ihrem schlicht sympathischen Auftreten und zum Teil schon fast hymnischen Songs einen ersten Erfolg einfahren und sicher schon die ein oder andere Ausgabe ihrer kommenden CD "(The) City Screams My Name" unter die Leute bringen. Denn die erscheint offiziell zwar erst am 1. September, wurde aber einfach schon mal vorab verkauft. Clever. Gut. Und schon bald wieder in den Clubs.
Das aktuelle Album der Bouncing Souls gehört zwar sicher nicht zu ihren besten Scheiben, weil sich die New Yorker aber munter durch ihre Karriere spielten und neben neuen Nummern auch die ganzen großen Hits wie "That Song", das persönliche Highlight "The Something Special" oder den Rausschmeißer "True Believers zum Besten gaben, wurde die Show schnell zum großen Happening. Sänger Greg Attonito, gekonnt in Hemd und Krawatte auf der Bühne, suchte stets den Kontakt zum Publikum, die Band erwies sich mal wieder als Live-Könner, die schwitzenden Fans gaben alles und so verging die Zeit eigentlich viel zu schnell und schon nach einer guten Dreiviertelstunde verließen die tollen Bouncing Souls ohne Zugabe die Bühne.
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Und dann waren sie endlich da: Pennywise! Sie sind nicht oft bei uns und wenn, dann selten auf ausgiebiger Tour. Diesmal waren sie es und diesmal versauten sie ihren Beginn. Denn "Unknown Road" - an sich ein Klassiker - versank im Matsch des miesen Sounds und wirkte mit einem viel zu leise eingestellten Mikrofon einfach nicht. Es dauerte ein paar Songs, bis das Problem behoben wurde, doch die Meute vor der Bühne feierte trotzdem und stimmte schon nach kurzer Zeit die "Bro Hymn" an. "Sollen wir den Song jetzt wirklich spielen?", fragte Gitarrist und Sprachrohr Fletcher. "Dann müssen wir danach aber aufhören." Sie spielten es natürlich nicht und auch nicht die von vielen die verlangten Cover-Versionen von "Stand By Me" oder "Down Under". Statt dessen wurde der Sound immer besser und bis zum Ende sehr gut, Pennywise vergriffen sich lieber an den Ramones ("Blitzkrieg Bop"), entschuldigten sich für das legendäre Chaos-Konzert in Hamburg Mitte der 90er Jahre und spielten ein schlicht großartiges Best-Of-Set, das jeden in der langsam überkochenden Halle zu Begeisterungsstürmen hinreißen ließ. Ob "Society", "Fuck Authority", "Same Old Story", "Homesick", "Alien", "My God", "Perfect People" oder das noch schneller gespielte "Pennywise" - hier war jeder Song eine Granate. Nach einer guten Stunde kam dann natürlich die "Bro Hym", ein jeder sang mit, ein jeder hatte eine Gänsehaut und ein jeder wird beim nächsten Mal wieder dabei sein. Wann immer das auch sein wird...
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Surfempfehlung:
www.pennywisdom.com
www.bouncingsouls.com www.creetins.de
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Text: -Mathias Frank- Foto: -Pressefreigabe-
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