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Motherfuckin' Gangstas In Da House

Body Count

Hamburg, Große Freiheit 36
23.08.2006
Body Count
Mit "Murder 4 Hire" haben Ice-T und seine umformierte Band Body Count vielleicht nicht unbedingt einen Meilstenstein im Stile ihres Debüts veröffentlicht, aber ein doch überaus unterhaltsames Comeback-Album gemacht, das sicher nicht so schlecht ist, wie viele Rezensionen behaupten. Dieses Werk galt es nun auch live zu präsentieren und BC hätten vermutlich - so könnte man im Vorfeld denken können - kaum einen schlechteren Tag in Hamburg erwischen können. Das hippe Indie-Völkchen nämlich war geschlossen in der ausverkauften Markthalle bei Wolfmother und den Gods Of Blitz, der Nachwuchs pilgerte ins Knust zu den Hawthorne Heights und die gestandenen Metaller zu Suffocation ins Marx. Wer also sollte zu Body Count gehen und 30 Euro an der Kasse abgeben? Genau die, die vor zehn Jahren schon dabei waren.
Und so waren alle Befürchtungen schnell vergessen, schon früh war der Club voll und Anheizer Mister X And The Machine freute sich. Und die Fans in ihren ausgewaschenen Biohazard-, Fear Factory- und natürlich Body Count-Shirts freuten sich, als der füllige DJ alte Klassiker wie "Walk" von Pantera oder "Chaos AD" von Sepultura auf den Plattendreher packte und mit spannenden Scratches versah. Doch die Freude ließ schon bald nach, als er sich einen Gitarristen auf die Bühne holte und eine Dreiviertelstunde den gleichen Song mit den gleichen Riffs, den gleichen Ansagen ("Ice-T, Body Count, bla bla bla") und den gleichen DJ-Aktionen zum Besten gab.

Ebenso wenig erfreut waren anschließend die Fans, dass sich der Headliner so viel Zeit ließ. Pfiffe hallten durch die Freiheit, erste Becher flogen auf die Bühne und niemand kümmerte sich um die wundervolle Pausenmusik von Pearl Jam. Dem - durchweg erwachsenen - Mob war nach Party, doch es fehlte der Gastgeber. Der kam dann irgendwann mit weißer Maske, die Halle tobte sofort und Body Count waren da. "Body Count's In The House". Ein erster Klassiker als Opener und von da an war es genau so, wie man es erwartet und wie man es sich irgendwie auch erhofft hatte. Eine Reise in die Vergangenheit und ein buntes Best-Of-Programm mit einigen neuen Songs zwar, aber eben auch mit "Evil Dick", "There Goes The Neighborhood", dem famosen "Bowels Of The Devil" und natürlich dem als deutsche Nationalhymne angekündigten "Copkiller".

Klar, auf der Bühne standen nicht die besten Musiker, Ice-T ist nicht der beste Sänger und es gibt sicher auch besssere Songwriter als Ernie C. Doch das war allen egal, denn wichtig war diesmal der Spaß und der Proll. Als der erwies sich natürlich der Frontmann, der Sachen von sich gab und Sachen machte, die an Peinlichkeiten und Oberflächlichkeiten (und zum Teil leider auch Sexismus) kaum zu überbieten waren. Doch das wusste man vorher und auch das übersah man. Weil man es übersehen musste, weil man sich über die Klassiker freute und weil es eben Ice Motherfuckin' T war.
Surfempfehlung:
www.bodycount.com
Text: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-


 
 

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