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Konzert-Bericht
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Der kurze Abend der Drummer
Fear Factory
One Minute Silence
Hamburg, Markthalle 30.03.2001
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Auch wenn die neue Fear Factory-Platte "Digimortal" erst Ende April erscheint, kamen die Metal-Heroen schon jetzt auf Tour. Klug? Nicht unbedingt, aber eine willkommene Überraschung. Denn Fear Factory-Konzerte sind keine typischen Metal-Konzerte, hier feiern Kutten-Träger mit Vokuhilas, Death-Metaller, ein paar Punkrocker und Baggy-Teens gemeinsam eine große Party. Genau die sollte es auch heute geben. Allerdings ohne Happy-End.
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Doch erst durfte das englische Quartett One Minute Silence der Menge einheizen. Mit (wenn es so was schon gibt) traditionellem Cross-Over. Irgendwo zwischen Rage Against The Mashine und Biohazard. Sie machten Party! Besonders der (langhaarige!) Drummer fiel mit kleinen, aber sehr feinen Aktionen auf und man dachte unweigerlich an Gruppen wie Skid Row, Cindarella und die Wayne's World-Band. Natürlich nur rein optisch! Sehr spaßig. Die Axt-Männer wollten natürlich in nichts nachstehen und sprangen durch die Luft sowie später auch ins Publikum. Die Musik wurde zwar etwas schnell langweilig, die Show aber war mehr als in Ordnung. Hut ab!
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Als dann Stimm-Genie Burton C. Bell und Kollegen spielten, brach natürlich die Hölle los, auch wenn der Sound teils etwas breiig war. Höhepunkte waren die "Obsolete"-Songs "Descent", "Shock" und "Resurrection", sowie der Überhammer "Self Bias Resistor" (von "Demanufacture"). Bei den "Digimortal"-Stücken, von denen zum Glück nicht all zu viele gespielt wurden, flachte die Stimmung nur unmerklich ab. Der Titelsong könnte ein Hit werden, auch "Linchpin" ist klasse. Doch leider ist es schwierig, auf einen gänzlich unbekannten Song zu tanzen und feiern. Die Jungs schienen auf der Bühne genauso viel Spaß zu haben, wie das gemeine Volk vor dieser. Es war richtig geil! Absolutes Highlight: Drummer Raymond Herrera! Unglaublich, was der auf der Bühne spielt. Seine Double-Bass-Attacken kamen punktgenau und präzise, einfach Weltklasse. Tja, und gerade als es am Schönsten war, so nach knapp 55 Minuten, war es schon zu Ende. Keine Zugabe. Feierabend. Bei einem Eintrittspreis von 40 Mark nicht gerade value für money. Schade.
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Text: -Mathias Frank- Foto: -Pressefreigabe-
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