Ebenfalls immer wieder einen Besuch wert sind natürlich die Konzerte der Beatsteaks. Denn was die Berliner und allen voran ihr schlicht charismatischer Sänger auf der Bühne und darüber hinaus abliefern, ist feinste Unterhaltung und die gab es auch diesmal ab der ersten Note vom Opener "As I Please". Was folgte waren 90 Minuten Buletten in Höchstform, die sich auch vom manchmal überraschend reserviert wirkendem Punblikum nicht entmutigen ließen. Der Band war das egal, die spielte und schwitzte sich durch ihre Historie und schien ihren Spaß zu haben. Denn wäre das nicht der Fall, hätte sich Armin gegen Ende sicher nicht durchs Publikum gekämpft, um sich anschließend über dieses zurück zur Bühne tragen zu lassen. Auch hätten sie nicht Jan von Turbostaat auf die Bühne geholt, damit er mit Gitarrist Bernd "Frieda und die Bomben" singen soll. Und ebenso wenig hätten sie ihren Lichttechniker gefeuert, nur weil er bei "Barfrau" gepennt hatte und sie den Song so zweimal spielen mussten. All das wäre nicht passiert.
Und das wäre schade, denn es waren diese kleinen Geschichten, die diesen Abend zu einem so tollen machten. Es waren die "Türlich, türlich"-Einlagen, über die sicher auch Das Bo persönlich lachte, es waren Aktionen wie beim absoluten Konzert-Highlight "Let Me In", als sich das gesammelte Publikum hinkniete und es waren natürlich die fünf Berliner, die einfach das machten, was sie wollten und was sie am besten konnten. Punkrock sein, lieb sein, gut sein. Und weil es obendrauf noch einen Hit nach dem anderen gab und man sich einfach nicht entscheiden konnte, ob man nun "Summer", "Hello Joe", "Jane Became Insane" oder doch "To Be Strong" am tollsten findet, haben dann manche überlegt, vielleicht doch auch noch mal in die Sporthalle zu gehen. Auch wenn das sicher nicht annähernd so aufregend werden wird...