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Konzert-Bericht
 
Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose

Rose

Köln, Stadtgarten
17.02.2008

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Rose
Angesichts ihrer angenehm temperierten, selbstbetitelten Debüt-CD könnte man leicht auf den Gedanken verfallen, die aparte Songwriterin als "weitere Nouvelle Chanson-Chanteuse" in die Schublade zu stecken. Doch die Sache liegt hier ein wenig anders. Bereits bei ihrem Interview machte Rose deutlich, dass sie sich musikalisch lieber an angelsächsischen Vorbildern orientiere und dass sie vor allen Dingen im Live-Auftritt ihre Erfüllung sieht. Der einzige Grund, warum sie selber keine englischsprachigen Songs schreibe, sei der Umstand, dass sie die Sprache noch nicht gut genug beherrsche. (Obwohl: Da gibt es wirklich Leute, die das noch weniger können als sie.) Was dann aber der Grund war, dass sie sich bei dem Konzert im Kölner Stadtgarten auf Französisch mit dem Publikum unterhielt (vorwiegend über Carla Bruni - die Rose wohl nicht so sehr mag).
Ohne Support-Act und unterstützt von einer Band, die bei aller notwendigen Präzision und Virtuosität auch mal die Sau rauslassen konnte, präsentierte sich Rose mit einer Note, die deutlich über die eher zurückhaltend inszenierten Arrangements ihrer CD hinausreichte. So gab es hier z.B. weniger jazziges Feeling zu vermelden und dafür mehr Druck: Das improvisierte Ende von "Je m'ennui" wurde komplett unter den Teppich gekehrt, dafür ging es an anderer Stelle - z.B. bei dem auf CD eher zurückhaltenden "Sombre Con" richtig ab. Auch "Ciao Bella" geriet zu einer ausgelassenen Party, bei der sich die Musiker so richtig ins Zeug legen konnten. Rose selbst spielte eine energische, durchaus kompetente Rhythmusgitarre und ihre beiden Gitarreros wechselten sich souverän an Bass und Gitarre ab. Natürlich kommt eine französische Combo nicht als Rockband auf die Welt - und so war da vor allen Dingen auch eine Menge Swing im Spiel - bei einigen geeigneten Momenten outete sich die Rose-Band dann aber doch als Quasi-Punk-Kapelle. So zum Beispiel bei der rotzfrech hingehauenen Power-Pop-Zugabe von France Galls "Poupée de cire poupée du son" oder als sich Rose nach einer besonders ausufernden Version von "Julien" bereits von der Bühne verabschiedete, während ihre Jungs noch zu einer Jam-Session ansetzten.
Apropos Zugaben: Nach der ersten solchen sortierte der Gitarren-Roadie die auf der Bühne liegenden Kabel dermaßen ungeschickt, dass Rose sich der Länge nach hinlegte als sie wieder auf die Bühne tänzeln wollte. Nachdem eine Schrecksekunde vergangen war und sich der entstandene Schaden auf einen eingerissenen Fingernagel beschränkte, ging die Show dann doch noch wie geplant zu Ende. Womit wir bei dem Thema Rose wären: Diesen Namen entlehnte sie ja dem gleichnamigen Film mit Bette Midler, der so eine Art Portrait von Janis Joplin ist, die Rose als musikalisches Vorbild sehr bewunderte. Nachdem sie im aktuellen Set bereits eine - vielleicht ein wenig zu hastig angesetzte, aber alles in allem akzeptable - Version von Dylans "Don't Think Twice" angestimmt hatte, gab es zum Schluss noch eine relativ originelle Interpretation von Janis' "Mercedes Benz" - unter Beteiligung einiger Wagemutiger aus dem Publikum und als Semi-Blues dargeboten. Zum Schluss stieg noch der Drummer auf das Kit - verletzte sich dann aber beim Sprung herunter nicht weiter. Insgesamt wurde Rose ihrem Anspruch als Songwriterin und Live-Performerin durchaus gerecht. Wo sich andere ihrer Art darauf verlegen, bloß ihre Songs so kostengünstig wie möglich live umzusetzen, gab es bei Rose tatsächlich eine ordentliche diesbezügliche Vollbedienung. Und wenn sie sich dann endlich mal traut, auf englisch zu schreiben, dann steht der internationalen Karriere auch im angelsächsischen Raum kaum etwas entgegen.

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Surfempfehlung:
www.rose-lesite.fr
www.myspace.com/rosekeren
Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-

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Mehr über Rose:
Interview

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