Nach dessen fünfzehnminütiger Zeitreise durch die musikalische Geschichte des HipHop, begleitet von Sprechchören und frenetischem Jubel, ist es soweit und Dynamite Deluxe bescheren ihrem wartenden Publikum schließlich selbst einen energiegeladenen Auftakt. Sam Deluxe betritt die Bühne, an seiner Seite einheizende Unterstützung des Frankfurters D-Flame mit unvergleichlichen Bass-Bässer-am Bässten Tonlagen und zwei Backround-Schönheiten. DJ Dynamite hinter den Plattentellern bietet ein ausgewogenes Soundkonzept und bedient sich dabei an Dancehall-Reaggyrythmen, rock- und soullastigen Ansätzen, Electrobeats und klassischen Rapsamples. Nicht zuletzt dank eines individuellen Sounds beweist die Kombo aus Hamburg Vielseitigkeiten, die sie unmöglich als x-beliebige HipHop Band verkennen lässt. Ein gemischtes Publikum pogt zu einem Sam Deluxe, der zeitweise über Prodigy-Einspielern Freestyle Sessions liefert.
Als nach siebzig Minuten ein zweites Mal die Boxen verstummen, will das Essener Publikum die Band noch immer nicht gehen lassen und auch die dritte und letzte Zugabe wird gespielt. Alles in allem ein lohnenswertes Erlebnis in bester Klangqualität, gemischt von Tropf dem dritten Bandmember, der seit den ersten Tagen einen großen Teil der Produktion von Dynamite Deluxe trägt. Die Band verabschiedet ein begeistertes Publikum mit einem der nachdenklicheren Songs und wünscht 'ne gute Heimreise.
Videointerview:
Samy Deluxe, Tropf und DJ Dynamite sprachen unter anderem über den frühen Einfluss, das Business, erfahrene Punk- und Independent-Labels, über die Entstehung einer liberalen Musikindustrie in Hamburg. Aber auch Anekdoten aus alten Jam Zeiten waren das Thema, bevor eine, mit 1200 Gästen nahezu ausverkaufte, Essener Weststadthalle auf ihre Belastungsgrenzen geprüft wurde. Das Videointerview führten Kai C. M. Drucks und Julia Herbst.