Die Newcomerförderung ging sogar noch einen Schritt weiter. Für jede Stadt konnten sich Bands selbst als Eröffnungsact bewerben. Eine Jury entschied schließlich, dass an diesem Abend in Köln News At Six den Platz als Eröffnungsband einnehmen sollten. Im Falle der vier Kölner von Newcomern zu sprechen, wäre allerdings falsch. Schließlich gibt es die Band schon seit über vier Jahren, und im Kölner Blue Shell sind sie sozusagen die Hausband. In sofern war der Auftritt im Underground sicherlich eine Abwechslung, und obwohl der Club zu diesem Zeitpunkt noch spärlich besucht war, wurde der gut nach vorne gehende Alternativerock mit warmen Applaus begrüßt.
Auch Louis Lament hatten an diesem Abend ein Heimspiel, schließlich ist auch das Trio in Köln ansässig. So war es nicht verwunderlich, dass sie einige begeisterte Fans im Schlepptau hatten, die von Beginn an für die nötige Stimmung sorgten. Aber auch beim übrigen Publikum kam die Band um Sänger Brian Louis Ramirez gut an. Das ist kein Wunder, schließlich taten sie ihr Bestes, um das Publikum darüber hinwegzutrösten, dass es wohl niemals in den Genuss eines Konzerts der Jimi Hendrix Experience kommen wird.
Nach einer kurzen Umbaupause ging es zügig weiter. Dass das Konzept der Tour aufgeht, konnte man wohl vor allem am Beispiel von The Strange Death Of Liberal England sehen. Die Engländer mussten sich bei ihrem Konzert vergangenen Herbst im Blue Shell nur mit einer Handvoll Zuschauer zufrieden geben. Nun also hatten sie die Chance, sich auch in Deutschland einem breiteren Publikum zu präsentieren. Und obwohl die Band mit ihrer eigenwillig-wahnsinnigen Mischung aus Folk und Post-Rock wohl musikalisch etwas aus dem Rahmen fiel, wurde sie begeistert aufgenommen.
Die Schweden von The Animal Five hatten es danach leicht, dem Publikum weiter einzuheizen. Einer der Höhepunkte hierbei war sicherlich die ins englische übersetzte Coverversion des Säkert!-Hits "Vi kommer att dö samtidigt" (jetzt: "We're Going To Die At The Same Time") – laut eigener Auskunft will die gesamte Band mit der schwedischen Radiomoderatorin Annika Norlin, die sich hinter Säkert! verbirgt ins Bett.