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Konzert-Bericht
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Funeral Party
Smashing Pumpkins
Polarkreis 18
Oberhausen, König-Pilsener-Arena 24.02.2008
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Die Zeiten ändern sich, damals war alles besser... Waren damals auch die Smashing Pumpkins besser? Oder woran mag es gelegen haben, dass die gleiche Arena, die im Jahr 2000 zur damaligen Abschieds-Tournee voll war, diesmal nur knapp 4.500 Menschen beherbergte, die Hälfte der Halle abgehangen und die Oberränge geschlossen waren? Oder sind 50 Euro für eine Eintrittskarte definitiv zu viel? Fragen über Fragen, die man sicherlich alle irgendwie bejahen und verneinen kann. Die Antwort wird wohl irgendwo in der Mitte liegen, und genauso verlief auch leider dieser Abend in der Oberhausener Arena.
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Den Abend eröffnen durften Polarkreis 18 aus Dresden - schon eine mutige und zugleich auch seltsame Wahl für einen Support-Act der Smashing Pumpkins, schließlich dürfte das Publikum eher aus Rock-orientieren Menschen bestehen, die vielleicht nicht so sehr ein offenes Ohr für den Pop von Polarkreis 18 übrig haben. Dennoch ist die Band relativ gut angekommen, es waren nur vereinzelte Pfiffe zu vernehmen, was vielleicht auch daran gelegen haben mag, dass man sich erstmal an die Falsett-Stimme von Felix Räuber gewöhnen muss - wobei Billy Corgans Organ auch nicht unbedingt einfach zu konsumieren ist.
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Im Anschluss war es dann soweit - Billy Corgan & Co. betraten die Bühne, erhielten dabei anständigen aber nicht unbändigen Applaus. Das hat auch im Grunde die Stimmung während des gesamten Konzertes vorweggenommen - oder vielleicht lag es auch an der teilweise recht ungeschickt arrangierten Setlist, dass keine wirkliche Stimmung aufkommen wollte. In der ersten Hälfte der rund zweieinviertel Stunden dauernden Show wechselten sich allzu oft schnelle mit langsamen Nummern ab, das sorgte für ein verwirrendes Ungleichgewicht. Auch wenn sich unter den langsamen Songs solche grandiosen Nummern wie "Mayonaise" befanden. Die nicht vorhandene Stimmung schien auch dem eher abwesend (oder vielleicht ist er einfach nur in der Musik versunken?) wirkenden Billy Corgan aufgefallen zu sein, so ließ er im Verlauf des Abends den ein oder anderen Seitenhieb auf das Publikum los ("Oberhausen Rock City! Where Rock N Roll was born!"), und der erste ernsthafte Moshpit-Versuch war dann auch erst in der Mitte des Konzerts bei "Today" erfolgreich. Das hört sich alles in allem eher negativ an, war es teilweise auch - zumindest was die Stimmung betrifft. Rein technisch gesehen war das eine Rock-Show auf sehr, sehr hohem Niveau - Billy Corgan ist als Gitarrist mit den Jahren immer besser geworden, die aktuelle Live-Band (mit dem Original-Pumpkin Jimmy Chamberlin am Schlagzeug, sowie Gitarrist Jeff Schroeder, Bassistin Ginger Reyes und Keyboarderin Lisa Harriton) begleitete ihn dabei perfekt, vor allem bei den längeren Instrumental-Passagen passte einfach alles zusammen. Songs wurden teilweise umarrangiert (ein Highlight war mit Sicherheit "1979" in der Solo-Akustik-Version), Cover-Songs und sonstige Gimmicks eingebaut (u.a. Boston, Uriah Heep, Star-Spangled Banner). Trotzdem hätte es insgesamt einfach besser sein müssen - bei den Voraussetzungen (Songs, Band, Publikum). Schon seltsam, dass es leider nicht geklappt hat.
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Surfempfehlung:
www.smashingpumpkins.com
de.wikipedia.org/wiki/Smashing_Pumpkins www.myspace.com/smashingpumpkins www.polarkreis18.de www.myspace.com/polarkreis18
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Text: -David Bluhm- Foto: -Martin Nowak-
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