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Konzert-Bericht
 
Immer noch unwiderstehlich

Maximo Park

Köln, Gebäude 9
03.03.2009
Maximo Park
Zugegeben, dass berühmte Bands im Vorfeld der Veröffentlichung eines neuen Albums Club- oder Radiokonzerte im kleinen Rahmen spielen, ist heutzutage keine Seltenheit mehr. Zumeist stehen dahinter allerdings in den Promoabteilungen der Plattenfirmen ersonnene Werbekonzepte. Bei Maximo Park scheint das anders zu sein: Die Rückkehr in genau die Läden, die das britische Quintett bereits auf ihrer allersten Deutschlandtournee vor vier Jahren besucht hat, stammt nämlich, wenn wir unseren gut unterrichteten Quellen glauben dürfen, von der Band selbst.
Folglich war das Konzert im Gebäude 9 auch keine missmutige Werbeveranstaltung, sondern in der Tat ein Geschenk an die Fans. Wer nämlich eines der in wenigen Stunden vergriffenen Tickets ergattern konnte, kam in den Genuss, das dritte Album der Briten, "Quicken The Heart", mehr als zwei Monate vor der offiziellen Veröffentlichung praktisch komplett zu hören.

Und es ist ein Album geworden, das deutlich anders klingt. Fast scheint es, als seien die Melodieinstrumente - Gitarre und Keys - an den seitlichen Rand des Soundspektrums gerückt, Bass und Schlagzeug dafür in die Mitte (rein räumlich steht Keyboarder Lukas übrigens jetzt auf der linken Bühnenseite). Zur Folge hat das, dass die neuen Songs viel mehr durch den Groove als durch Riffs bestimmt werden und die Stimme Paul Smiths viel weiter im Vordergrund steht. Kein Wunder also, dass vor allem von Gitarrist Duncan sowieso bei den neuen Songs nicht viel zu hören war im Gebäude 9 und auch Paul Smith schraubte seine Show ein wenig zurück - das Sicherheitsnetz eines soliden Soundteppichs wie früher gab es dieses Mal schließlich nicht. Dennoch war Smith sehr präsent, wie immer geschmackvoll inkl. Hut gekleidet und bester Laune.

Was den Unterschied zwischen alten und neuen Songs betraf, konnte man besonders bei "The Penultimate Clinch" und "Our Velocity" feststellen, dass Letzteres in Köln geradezu überfrachtet, während Ersteres einfach anders, aber dennoch bekannt klang. Maximo Park klingen auch bei den neuen Songs nach Maximo Park, und wenn man schon so früh in einer Band-Karriere von sich behaupten kann, einen eigenen Stil zu besitzen, den man trotz Variation immer wieder erkennt und sich dennoch nicht wie seine eigene Cover-Band anhört, hat das schon Respekt verdient. Übrigens: Die beiden neuen Nummern, die am meisten nach den "alten" Maximo Park klangen ("Tanned" und "Questing, Not Coasting"), sind die beiden ersten, die fürs neue Album geschrieben wurden.

Im Programm enthalten war die Livepremiere von "I Haven't Seen Her In Ages", dafür fiel das sonst praktisch jeden Abend gespielte "Wraithlike", das das Album eröffnen wird, in Köln aus. Überhaupt war die Setlist erfreulich abwechslungsreich und unvorhersehbar - für jede Show der kurzen Clubtournee wurden die Songs komplett neu zusammengewürfelt. Sicher, überrollt wie mit der Energie ihrer frühesten Konzerte haben uns Maximo Park im Gebäude 9 nicht, bewiesen, dass der Maximo Park-Sound auch nach einem ordentlichen Update noch unwiderstehlich ist, haben sie dagegen mit diesem Auftritt schon.

Surfempfehlung:
www.maximopark.com
de.wikipedia.org/wiki/Maxïmo_Park
www.myspace.com/maximopark
www.lastfm.de/music/Maxïmo+Park
www.konzerttagebuch.de
Text: -Martin Nowak-
Foto: -Christoph Menningen-


 
 

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