Die Einstimmung für einen Abend voller Elektrotrash lieferten die im Gegensatz dazu gefühlvolleren Now, Now Every Children aus Minneapolis. Mit ihrer fast zu schüchtern wirkenden Sängerin und Songs, die zwischen kindlicher Harmonie oder Melancholie schwankten, lieferten sie dem Publikum einen Auftakt, der erst einmal zum gemütlichen in das Getränkeglas schauen animierte. Wer einen Platz in der ersten Reihe ergattert hatte, konnte währenddessen einen Blick in den Backstage-Bereich erhaschen und die eiligen Vorbereitungen für den Höhepunkt des Abends verfolgen.
Nach einem kurzen musikalischen Intermezzo vom Band und den letzten Handgriffen, schlich sich ein maskierter l'empereur Bonaparte auf die Bühne, um die alles entscheidende Frage zu stellen: "Do you wanna party with Bonaparte?" und ging direkt in den Opener "Tu Me Molas" über, der von einer sich burlesk räkelnden Mad Kate begleitet wurde. Spätestens beim zweiten Song war sich auch der letzte im Publikum sicher, dass die Bezeichnung Circus Show treffend gewählt ist. So lief Lulu Raffano verkleidet als eine überdimensionale Krähe zu "Wrygdwyl" über die Bühne und entpuppte sich im Anschluss als ungelenkes Skelett, um sich am Ende als Mensch wieder zu finden. Es wurde das gesamte Repertoire des ersten Albums gespielt mit Carlos Primero an der Gitarre, Beaux Art an den Drums und Caesar am Keyboard. Alle samt rissen sie das Publikum mit und brachten es bei "Too Much" endgültig zum mitgrölen. Unter den jungenhaft verschmitzten Blicken von Bonaparte wurde in der Zugabe dem ganzen die Krone aufgesetzt: "Gigolo Vagabundo" lockte die letzten Reserven hervor und verwandelte den Beatpol in einen kurz vor dem Überkochen stehenden Hexenkessel.