Als die Band dann um etwa 21:00 Uhr die Bühne betrat, hatte man immerhin etwa 30 (zahlende?) Gäste beisammen. Schade. Denn Plushgun hätten mit ihrem charmanten Elektropop wirklich mehr Zuschauer und -hörer verdient gehabt. Man hätte auch meinen können, dass nach dem wirklich hübschen und zumindest in Fachkreisen auch semi-erfolgreichen Album "Pins And Panzers" ein paar mehr Tanzwütige ihren Weg nach St. Pauli gefunden hätten. So blieb das Publikum jedoch sehr überschaubar, was ja aber auch mal sehr gemütlich sein kann.
Wie immer in der Prinzenbar hat die Band ziemlich mit dem Sound zu kämpfen: Das Schlagzeug überfährt mal wieder alles, in diesem Fall insbesondere Gitarre und Gesang. Einzig und allein die verschiedenen Synthesizer vor Frontmann Ingala fiepen fröhlich und gut hörbar vor sich hin. Aber irgendwie ist das fast egal - Plushgun haben ein Album voller Hits mitgebracht und so zucken schon beim ersten Song die ersten Beine im spärlichen Publikum leicht. Und siehe da: Nach drei bis vier Stücken hat es auch der Tonmann begriffen und der Sound wird tatsächlich besser.
Ingala scheint der geborene Entertainer zu sein und die Herzen der anwesenden jungen Damen fliegen ihm zu. Es ist schon ein bisschen putzig, wie er leicht unbeholfen bis spackig auf der Bühne abtanzt und dazu leidenschaftlich ins Mikro singt - natürlich mit original David Hasselhoff-Gedächtnis-Mikrofonhandhaltung. Einige Lieder später kommen auch die letzten jungen Leute von der Galerie herunter und gesellen sich zum Rest vor der Bühne. Diese Jugend... Sie macht zwar bescheuerte Fotos von sich selbst in bescheuerter Pose im Publikum, aber irgendwie schafft sie es trotzdem, die "Menge" vollends anzuheizen, sodass jetzt tatsächlich fast alle Anwesenden der knappen 30 Leute tanzen. Auch Ingala hoppst mittlerweile wie ein Flummi vor der Bühne rum und versprüht noch ein bisschen mehr Euphorie.