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Holland wird gerockt

Pinkpop Festival 2001

Landgraaf,
04.06.2001
Pinkpop
Pfingstzeit - Festivalzeit! Doch nicht nur in Deutschland in beginnt in diesen Tagen die Festivalsaison ("Rock am Ring", "Rock im Park", "Wave Gotik Treffen" in Leipzig), auch knapp hinter der deutschen Grenze findet alljährlich eine beliebte Veranstaltung statt. Auch dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen, das Pinkpop-Festival im kleinen Landgraaf in den Niederlanden anzusehen. Und wenn schon nicht das ganze Wochenende, so doch wenigstens den Montag. Nach Horrorwettermeldungen am Wochenende hatte ich etwas Angst, dass wir dort den Tag im Matsch und bei Regen verbringen würden, doch wir hatten Glück und das Wetter hat prima gehalten. Die Regenjacke blieb in der Tasche und teilweise konnte man sogar im T-Shirt ein paar Sonnenstrahlen genießen.
Der Montag ist der Haupttag des Pinkpop-Festivals, es spielen weitaus mehr bekanntere Bands als an den zwei Vortagen und so werden neben 3-Tages-Tickets auch Tagestickets nur für den Montag verkauft. Doch entgegen allen Erwartungen ist das Festivalgelände nicht zu voll, eher gegen Abend erst füllte es sich. Verglichen mit z.B. Roskilde ist das Festivalgelände auch nicht zu groß, es besteht aus drei Bühnen, davon ist eine überdacht, und am Rand verteilt stehen unzählige Stände mit den üblichen Festivalverkäufern. Bereits um 10.30 Uhr startete die erste Band das Festival in den Tag - Semisonic! Ihre Alben mag ich sehr gerne, besonders das neue Werk "All about chemistry", und so habe ich das Konzert auch sehr genossen. Die Bandmitglieder waren fast ausschließlich in Jeans gekleidet und wirkten sehr natürlich und sympathisch. Es war sicher nicht nur für mich ein schöner Start in den Tag, was einige klatschende, singende, kurzum begeisterte Menschen bewiesen. Spätestens nach dem Konzert war die Menge wach und gut gelaunt.

Die nächste Band waren die jungen Iren von JJ72, die ich bereits vor ca. einem Jahr als absolute Newcomer in London erleben durfte. Ich wusste also, was mich erwartet. Die Stimme des Sängers ist live sehr faszinierend, meine Begleitung musste sich erst einmal von der Überraschung erholen, dass sich hinter dieser Stimme ein Mann verbirgt...! Sie spielten fast alle Songs ihres selbstbetitelten Debütalbums. Zwischenkommentare der Band blieben leider fast gänzlich aus. Doch eigentlich sprach die Musik sowieso für sich. Im Gegensatz zum damaligen Konzert in London blieben jedenfalls alle Instrumente unversehrt. Im Anschluß strömten die Besucher zur anderen Bühne, wo die Stereophonics aus Wales auftraten. Das kleine Flugzeug mit dem "Stereophonics: Have a nice day"-Spruchband als Einstimmung auf das Konzert war wirklich eine sehr süße Idee. Ist ja auch ein schöner Titel, den die neue Single da hat. Leider hatte ich bei ihrem Konzert einen sehr schlechten Stehplatz, ich hörte zwar die Musik, doch sah ich mehr von den anwesenden Kameramännern und einem Zaun als von Sänger Kelly Jones. Das Konzert war eher ruhig, sie spielten sehr viele Songs ihres neuen Albums "Just Enough Education To Perform", auf dem man schnellere Stücke etwas vermisst. Doch natürlich durften auch ältere Hits wie zum Beispiel "A Thousand Trees" oder "I Wouldn't Believe Your Radio" nicht fehlen. Als nächstes kamen Landsmänner der Stereophonics, nämlich die Manic Street Preachers, die ja erst kürzlich mit ihrem letzten Album "Know Your Enemy" zu überzeugen wußten. Als eine meiner absoluten Lieblingsbands enttäuschten sie mich nicht. Eröffnet wurde mit "You Stole The Sun From My Heart". Dann spielten sie eine sehr gute Mischung aus alten und neuen Stücken und ließen wirklich keine Wünsche unerfüllt ("Motorcycle Emptiness", "Everything Must Go", "A Design For Life"...). Die anderen Festivalbesucher schienen diese Band abgöttisch lieben. Nun entschied sich meine Begleitung für das Offspring-Konzert, doch mich zog es eher ins Zelt zu den Tindersticks. Das war auch sicher die bessere Wahl und während der traumhaft ruhigen Klänge konnte man sich von den vorangegangenen eher anstrengenden Konzerten schön ausruhen. Danach kam eine Band aus den USA, die schon den ganzen Tag auf sehr vielen Teenager-T-Shirts präsent war...Limp Bizkit. Überraschenderweise mochte ich ihr Konzert, die Mithüpf-Musik fand ich spaßig! Ich bin auch immer noch ganz beeindruckt von diesen gigantischen Konfetti-Bomben, die irgendwann im letzten Teil des Konzertes explodierten. Ich dachte schon, das Konfetti würde für immer vom Himmel regnen. Auch die Feuerwerke, die im Rhythmus des "Mission Impossible"-Themas explodierten, waren eine sehr lustige Sache.

Die letzte Band war nun die, auf die ich mich schon am meisten gefreut hatte...endlich sollte ich auch mal Radiohead live sehen können! Mit Ausdauer kämpfte ich mich sofort nach Limp Bizkit in die dritte Reihe, um meinen Helden möglichst nahe sein zu können. Es war dort verhältnismäßig wenig Gedränge und Radioheads Musik verführte auch eher weniger zum Hüpfen oder zum ausgelassenen Tanzen. Ruhige Stücke überwogen etwas, wobei die Stimmung im Publikum gleichbleibend wundervoll war. Andächtig geradezu. Auch die neueren Stücke von "Kid A" oder "Amnesiac" kamen gut an, was nicht zuletzt Thom Yorke zu verdanken ist, der vor allem bei "Idioteque" wie wild auf der Bühne herumhüpfte. Als letzte Zugabe kam nicht wie von Teilen des Publikums gewünscht "Creep", sondern ein neues Stück. Radiohead haben mich nun auch live absolut überzeugt und das letzte Konzert des Tages war somit auch der Höhepunkt dieses wunderbaren holländischen Festivals!
Text: -Anja Schwartz-
Foto: -Pressefreigabe-


 
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