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Konzert-Bericht
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Heißer Scheiß
Donots
Chinaski Jugend
Hamburg, Molotow 03.06.2010
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Dringend mal Luft schnappen. Nach oben also. Raus aus dem Molotow, rauf auf dem Kiez, vorbei an der angrenzenden Meanie Bar. Hier hört man einen neuen Against Me!-Song. Das passt. Die Band war vor wenigen Tagen im ausverkauften Logo. Der Schweiß lief in die Füße. Diesmal spielen die Donots im Molotow. Für ihre Fans, als Dankeschön. Ein paar wenige hundert Leute passen in den Laden. Es ist erst ein paar Wochen her, da verkauften sie in Hamburg das vielfach größere Uebel & Gefährlich aus. Man kann sich vorstellen, was hier los ist.
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Den Anfang macht die Chinaski Jugend. Also Nicholas Müller von Jupiter Jones. Nur mit seiner Akkustikgitarre bewaffnet stellt er sich vor die Leute und singt. Neue, eigene Sachen wie "Hier zerbrechen Stunden", "Unter uns Darwinfinken" vom Doppel-J oder auch "Round Here" von den Counting Crows. Das alles geht in Ordnung, ist nett und schön, haut einen aber nicht vom Hocker. Was aber auffällt ist, dass der gute Mann deutlich selbstbewusster auftritt, als man ihn aus Jupiter-Zeiten in Erinnerung hat. Kein Genuschel, kaum schüchtern wird über Rock am Ring gelästert, Zuschauer zu Recht gewiesen und der Laden einfach bei Laune gehalten.
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Kurze Zeit später dann die Donots. Der Keller ist gerappelt voll, überall stehen Menschen, schwitzen, drängeln, wollen was sehen. Nicht alle haben Erfolg, aber das macht nichts. Weil man die Band gewöhnlich eben nicht in Locations wie dieser erleben darf. Auch sie selbst ist anderes gewohnt, scheint sich auf der kleinen Bühne mit der niedrigen Decke aber sehr wohlzufühlen. "In einem U-Boot ist mehr Platz", stellt Guido Knollmann fest. Recht hat er. Und Spaß auch. Zusammen mit seinen Jungs, zusammen mit den Fans.
Los geht es mit dem wunderbaren "Calling". Der Sound ist nicht überall perfekt, was aber den Mob nicht vom Tanzen abhält. Fäuste und Kameras werden in die Luft gehalten, laut mitgesungen und eben einfach gefeiert. Die Donots spielen natürlich reichlich Sachen der letzten beiden Alben. "Stop The Clocks" und so, und "Forever Ends Today" oder "The Years Gone By". Doch weil sich auch alte Sachen dazwischen schieben, wird der Abend noch besser. Denn "Whatever Happened To The 80s" oder "Saccharine Smile" sind live einfach noch immer eine Bank. Als Krönung "Duck And Cover", zwischendrin "Wir sitzen so vorm Molotow" von den Potters, am Ende auch noch das formidable "Dead Man Walking" und natürlich "We're Not Gonna Take It". Zwischendurch ein "Ich rutsche hier auf meinem eigenen Schweiß aus" oder "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" mit Ingo an der Melodica. Die Donots wissen, was die Hamburger mögen. Am Ende gehen die vor den beiden Knollmännern in die Knie, setzen sich allesamt auf den Boden und lassen Guido und Ingo in ihrer Mitte "Superhero" spielen. Klasse Aktion. Klasse Konzert.
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Surfempfehlung:
www.donots.com
www.myspace.com/donots www.myspace.com/chinaskijugend
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Text: -Mathias Frank- Foto: -Pressefreigabe-
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