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Madness

Ryan Adams & The Sweetheart Revolution

Amsterdam, Paradiso
06.02.2002
Ryan Adams
Keiner weiß so genau warum, aber derzeit kann Ryan Adams einfach nichts falsch machen. In der englischen Presse ziert er Titelblätter zusammen mit Travis und Starsailor, musikalisch ansonsten völlig neutrale Magazinsendungen im WDR spielen die aktuelle Single "New York, New York" rauf und runter, und Mr. Adams lud sogar den (Fast-) Namensvetter Bryan zum Dreh des nächsten Videos ein.
Auf seine Konzerte hatte das alles bisher glücklicherweise keinen Einfluß, wie die ungefilterte Rock N Roll-Show bewies, die Adams und Band in Holland ablieferten. Dreieinhalb Stunden stand Adams auf der Bühne - spitting, stoned, out of his tree. Gleich fünf neue Songs wurden gespielt, zwei davon hatte Adams - von dem man sagt, er habe noch Material für bis zu fünf Alben fertig im Archiv liegen - angeblich erst beim Soundcheck geschrieben. Und wie hörte sich das an? Stellt euch vor, die Ramones würden auf Johnny Rotten treffen oder auf Gram Parsons (Adams spielte zwei seiner Songs), die Rolling Stones (bei deren Cover ein Roadie an der Gitarre aushalf!) oder Hank Williams (von dem auch ein Song im Programm war). Trotzdem schaffte es Adams stets, auch seinen ureigenen Stil durchschimmern zu lassen. Häufig manövrierte Adams so nah am Abgrund, daß die Songs auf halbem Wege ihren Geist aufgaben oder abgebrochen wurden, nur um später erneut begonnen zu werden. Oft schien noch nicht einmal Adams eigene Band - der auch der ziemlich kaputt aussehende langjährige Bob-Dylan-Sideman Bucky Baxter angehörte - zu wissen, was auf der Bühne eigentlich vor sich ging. Den ersten Reihen im drangvollen Paradiso spendierte Adams übrigens zwei Kästen Bier und spielte ohne die Bühne zu verlassen ein Set, das nur als monumental bezeichnet werden kann. Wenn man ihn so sah, fragte man sich zwangsläufig, ob er wohl den gleichen Weg einschlagen wird wie Gram Parsons oder Kurt Cobain, oder ob er à la Bob Dylan noch den Absprung schafft. Fest steht: Der Mann hat derzeit einen Lauf, und deshalb sollte man diese Tour auf gar keinen Fall nicht verpassen - man sollte nur möglichst am nächsten Tag nicht arbeiten müssen!
Text: -Tim Norford-
Foto: -Pressefreigabe-


 
 

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