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Konzert-Bericht
 
Die Nacht der reitenden Socken

Staind
Puddle Of Mudd

Köln, Palladium
17.02.2002
Staind
Selten so viel Kopfsocken gesehen, gehört und gefühlt: Gemeint sind die physikalischen Socken, die vor und auf den Bühnen von Staind und Puddle Of Mudd auf den Köpfen getragen werden, die "Sparstrümpfe" der äußerst ökonomisch mit ihrem Engagement umgingen, um es mal freundlich auszudrücken, und wohl auch ein wenig das inwändig manche Denkgehäuse überziehende wollige Strumpfwerk... Geboten wurde heute abend ein anundfürsich ja überaus erfreuliches Package: Puddle Of Mudd haben mit "Come Clean" ein hörenswertes Album am Start, dessen Titel mehrheitlich wie eine Kreuzung von Nirvana mit Oasis klingen, wobei die Gene von Mutter Gallagher deutlicher zutage treten. Auf Vorgruppenunterhaltungslänge übersetzt hieß das: Uhrschlagpünktliches und furioses Intro mit "Out Of My Head", später "Nobody Told Me", noch später das besonders gelungene "Bring Me Down". Und so hätte denn auch alles ganz nett sein können, wenn irgendetwas hiervon glaubwürdig gewesen wäre. Doch die Attitüde war kalkuliert, die Ansagen ein alberner, aber zugegeben geglückter Versuch, mehr "F***-words" als irgendetwas anderes in die Kommunikation zu werfen, die Musik belanglos bis synthetisch (zweite Gesangsstimme, aber nur ein Gesangsmikro auf der Bühne wird bedient - Oktavierer und Harmonizer lassen schön grüßen) - insofern war's dann auch kein Drama, daß die Vorgruppe nach 40 Minuten wieder in die Wings zurückgepfiffen wurde.
Nach der 35 Minuten langen Pause (obwohl kein Verstärker mehr auf die Bühne gestellt werden mußte) Szenenwechsel, neue Köpfe, neue Socken: Staind sind Stars, soviel ist spätestens seit den Prachtballaden "Outside", "It's Been Awhile" oder "Epiphany" mal deutlich. Beste Charts-Platzierungen führten auch an diesem Abend im Kölner Palladium zu guten Besucherzahlen. Positiv berührte vor allem der sehr geschmackvolle Bühnenhintergrund, eine Art stilisierter Weidenwald, der im Lichtgewitter der ebenfalls auffallend gekonnt eingesetzten Farbspots ein geheinmisvolles Eigenleben entwickelte. Im wesentlichen spielten Staind ihr bestgehendes drittes Album "Break The Cycle" vom Opener O wie "Open Your Eyes bis zum Accoustic Bonus Extro O wie "Outside" runter, wer kann es Ihnen verdenken... Aaron Lewis interagiert nicht viel mit seinem Publikum, es hat zu reichen, daß aus vielen (nicht allen) Kehlen ein Schrei ertönt, wenn er nach der akustischen Gitarre greift und mit dieser schönen Eddie-Vedder-ohne-Frosch-im-Hals-Stimme einen seiner betroffen machenden Texte über Verlierer und Verletzte anstimmt. Und das tat er dann ja gottseidank auch, genauso wie Gitarrist Mike Mushok, was eindeutig die Höhepunkte des Konzertes markierte: "Outside", mit drei Akustischen dargeboten, und dann als Zugabe "It's Been Awhile", womit dann nach einer Stunde und zehn Minuten das Licht im Saal gnadenlos wieder anging und hinter der Bühne die Socken wieder abgestreift wurden. Ob das einem über 24 Euro wert war oder in Zukunft nochmal ist, bleibt Geschmackssache, so wie die Sockenfarben.
Text: -Klaus Reckert-
Foto: -Clay Patrick McBride-

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