Auf die Sekunde genau eine Stunde lang taucht das Quartett mit einem Mo-Tucker-Gedächtnis-Drumkit und Vintage-Gitarren bewaffnet ab in eine monochrome Lo-Fi-Klangwelt, die letztmalig Mitte der 80er ein Update erfahren hat. Die introspektiven Lieder von The Underound Youth kommen oft ohne Refrains aus, sind dabei aber trotzdem nicht unmelodisch. An die Stelle von Hooks rückt eine oft hypnotische Qualität, die sicherlich in einem nordenglischen Studentenvenue 1984 etwas besser aufgehoben gewesen wäre als in der Haldern Pop Bar des Hier und Jetzt, mit beachtlicher Sogwirkung aber auch am Niederrhein beeindruckt.
In der Tradition ganz Großer wie The Velvet Underground, Joy Division, Echo And The Bunnymen, Spacemen 3 und ganz besonders The Jesus And Mary Chain streifen The Underground Youth Psychedelic, Post-Punk, Gothic, Shoegaze und Noise Rock und konterkarieren ihre dunkel-poetischen Texte musikalisch nicht selten klanglich mit roher Energie. Vor allem Drummerin Olya Dyer prügelt unbarmherzig auf ihr Mini-Standschlagzeug ein, doch auch sonst gibt es dank des expressiven Bühnengebarens von Frontmann und Bandgründer Craig Dyer und Bassist Max James viel Alarm auf der Bühne.