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Prost, Motherfuckers!

The Coathangers

Köln, Stereo Wonderland
08.05.2019

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The Coathangers
Das muss Booker-Humor sein! Da schütteln The Coathangers mit ihrem feinen aktuellen Album "The Devil You Know" endgültig den plumpen Amateurismus ihrer frühen Tage ab und setzen als klassisches Power-Trio auf schlanke, muskulöse Grooves, messerscharfe Gitarrenriffs, größeren Melodienreichtum und mehr Dynamik als je zuvor, und wo treten sie auf? Ausgerechnet in Kölns runtergerocktester Punkrock-Kaschemme! Dort verhindert eine etwas ungeschickte Kombination aus gewollt spätem Beginn und strikter Curfew, dass die Band ihr komplettes 20-Song-Set spielt, aber die drei Mädels machen gute Miene zum bösen Spiel, und deshalb gibt es "for one night only" an diesem Abend noch einmal die "alten Coathangers" zu erleben.
"Prost, Motherfuckers!", brüllt Schlagzeugerin Stephanie Luke den Zuschauern um Punkt 21.00 Uhr zur Begrüßung entgegen, und spätestens da ist klar, dass es ein etwas anderer Auftritt des Trios aus Atlanta werden würde. Statt wie bei den anderen Konzerten der Tournee mit "Lithium", der ungewohnt verhaltenen Schlussnummer der neuen Platte, zu beginnen, stürzen sich Luke und ihre Mitstreiterinnen Julia Kugel-Montoya an der Gitarre und Meredith Franco am Bass gleich kopfüber in das rabiate "Watch Your Back" und (über)strapazieren so die kleine Haus-PA sofort von Anfang an. Selbst Songs wie "Bimbo" oder "Perfume", die auf Platte zuletzt ein Faible für eingängigen Indiepop und schnörkellosen Rock'n'Roll offenbart hatten, werden an diesem Abend mit punkiger Hingabe zelebriert, und sogar eigentlich schon aussortierte Punkrock-Kracher wie das knackig kurze "Arthritis Sux" rutschen kurzerhand zurück ins Set, bevor wie in alten Zeiten die Instrumente reihum gewechselt werden, bis wirklich jede der drei auch mal am Schlagzeug gesessen hat.
Während die Band sofort auf Betriebstemperatur ist, braucht das Publikum trotz großartiger High-Energy-Nummern wie "Make It Right" oder Groove-Monstern wie "Down Down" etwas länger. Erst als die drei bei "F The NRA" die Riot Grrls und Sparkassen-Punks vor der winzigen Bühne zum Mitmachen (sprich: Mitbrüllen) aufrufen, wendet sich das Blatt. Aus ungemütlich drangvoller Enge wird urplötzlich ausgelassene Partystimmung, nicht zuletzt auch, weil Julia jetzt mehr als zuvor mit dem Publikum auf Tuchfühlung geht. Bei "Squeeki Tiki" wagt sie ganz am Ende sogar ein echtes Bad in der Menge - und strahlt dabei von einem Ohr zum anderen. Dass danach mit "Follow Me" eine eigentlich gar nicht geplante Zugabe hermuss, versteht sich von selbst...

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Surfempfehlung:
thecoathangers.com
www.facebook.com/TheCoathangersATL
thecoathangers.bandcamp.com
Text: -Simon Mahler-
Foto: -Simon Mahler-


 
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