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Unnachahmlich!

Cowboy Junkies

Bochum, Zeche
12.07.2019

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Cowboy Junkies
Vermutlich gibt es niemanden, der beim Stichwort "Cowboy Junkies" nicht zuerst an "The Trinity Session“ denkt, das bahnbrechende und bis heute unerreichte Leisetreter-Meisterwerk der kanadischen Alternative-Country-Pioniere aus dem Jahre 1988. Die sagenhafte Gelassenheit von damals hat sich die Band bis heute bewahrt. Beim Gastspiel in Bochum zelebrieren die Cowboy Junkies bei einer Tasse Tee zwei Stunden lang Rock´n´Roll im Sitzen - mit Schnittblumen als Blickfang. Einzig und allein Bassist Alan Anton steht, versteckt sich aber - anders als Sängerin Margo Timmins, ihre Brüder Michael und Peter an Gitarre und Schlagzeug und ultiinstrumentalist/Alleskönner Jeff Bird - in einer vollkommen unbeleuchteten Ecke der Bühne. Man könnte auch sagen: Hier zählt allein die Musik.
Trotz eines etwas abschreckenden Eintrittspreises von über 50,00 € ist die Zeche gut gefüllt an diesem Freitagabend, doch das ist kein Wunder. Schließlich kann man die Gastspiele der Cowboy Junkies in dieser Region in ihrer fast 35-jährigen Karriere problemlos an einer Hand abzählen. Doch obwohl so mancher Zuschauer sicher einen gewissen Nachholbedarf hat, will die bemerkenswerterweise bis heute personell unveränderte Band aber deutlich mehr, als nur die eigene Legende verwalten. Etwas unbeholfen entschuldigt sich Margo Timmins deshalb gleich mehrfach für die vielen neuen Lieder, dabei zeigt das aktuelle Album "All That Reckoning", wie schlüssige künstlerische Weiterentwicklung aussieht: Die wohlig warme Melancholie von einst wird in Songs wie "Sing Me A Song" oder "Missing Children" ersetzt durch eine oft herzzerreißende Bitternis, die die Welt des Hier und Jetzt widerspiegelt und dabei ganz im Geiste der alten Lieder düster-hypnotisch funkelt.

Folgerichtig klingen auch die dennoch unausweichlichen Rückgriffe auf das meisterhaft entschleunigte Frühwerk heute oft anders: Das berühmte Velvet-Underground-Cover "Sweet Jane" oder "Blue Moon Revisited" sind nun rauer, lauter und sorgen mit ausgiebigen Jam-Parts für Überraschungen. Nur beim laut und wüst auf 13 endlose Minuten ausgedehnten "Working On A Building" schießen die fünf Musiker deutlich über das Ziel hinaus. Dafür gibt es "Sun Comes Up, It's Tuesday Morning" und "Cause Cheap Is How I Feel" versöhnlich nah an den Originalversionen. In betont freundlicher Professionalität wissen die Cowboy Junkies, wieviel sie ihren Gästen abverlangen können.

Nach einem wunderbar reduzierten Akustikset in der Mitte (inklusive des sehnsüchtigen "Shining Teeth", das alte Cowboy-Junkies-Tugenden in die Jetztzeit transportiert, und des auf Wunsch aus dem Publikum gespielten "Powderfinger" von Neil Young) sowie der ergreifenden David-Bowie-Hommage "Five Years" bei der Zugabe sagen die strahlenden Gesichter der Zuschauer beim Verlassen der Halle: Das war ein unvergesslicher Konzertabend!

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Surfempfehlung:
www.cowboyjunkies.com
Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Carsten Wohlfeld-


 
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