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Konzert-Bericht
 
Virtual Life For The Most Part

Lauren Ruth Ward

Quarantine Concerts, Los Angeles
17.03.2020
Lauren Ruth Ward
Kurz vorab: Hierbei handelt es sich nicht um einen üblichen Konzertbericht, sondern eine Berichterstattung über Quarantäne-Konzerte im Rahmen der andauernden Corona-Situation.

Gleich in mehrerlei Hinsicht war Lauren Ruth Ward von der Corona-Krise überrascht worden. Eine gerade laufende US-Tour musste abgebrochen und die anschließende Europa-Tour auf den Winter verschoben werden. Die Veröffentlichung ihrer zweiten LP "Vol. II" konnte jedoch nicht mehr verschoben werden und so machte Lauren dann das Beste aus der Situation und begann bereits am 17.03.2020 mit einer Reihe von Quarantine-Concerts, bei denen sie in etwa das Programm präsentierte, das die Fans auch auf der ursprünglich geplanten Konzertreise erwartet hätte - nur eben in einem bescheidenen Lockdown-Modus.

Das Line-Up der ersten Show - die in Kollaboration mit dem Ladygunn-Magazin erfolgte und auch ein Interview enthält - umfasste dabei neben Lauren selbst auch ihren musikalischen Partner, Co-Autor und Co-Produzenten Eddie Riviera, in dessen Heimstudio in LA die Show aufgezeichnet wurde und Drummer Dylan Hayden, der erst seit kurzem mit Lauren zusammen spielt und sein Drumset für das Hauskonzert-Setting mit einer Cajon für die Zimmerlautstärken-Bedürfnisse modifiziert hatte. Instagram ist dabei Laurens Social-Medium der Wahl - insofern ist es den zahlreichen Fan Clubs (u.a. dem Lauren Ruth Ward Germany Fan Club) zu verdanken, dass die Show nun auch auf YouTube zur Verfügung steht. Dass Instagram für Live-Streams vielleicht nicht die geeignetste Form ist, wurde bei dieser Show insofern deutlich, als dass das im Selfie-Modus gefilmte Konzert zwar eine Interaktion mit dem Publikum ermöglichte, allerdings deswegen spiegelverkehrt und hochkant dargeboten wurde. Letzteres führte dazu, dass Dylan und Lauren teilweise nur halb angeschnitten im Bild zu sehen sind.

Freilich ist aber gerade Lauren Ruth Ward ja keine Performerin, die sich mit Beschränkungen solcher Art zufrieden gibt. Nachdem sie bei den ersten Tracks - den neuen Songs "Water Sign" und "Real Life For The Most Part" - noch selber mit der Gitarre und einem Tambourin, das sie vergeblich mit einer Bandana zu dämpfen versuchte, hantierte, griff sie im Folgenden - etwa bei Rausschmeißer-Hits wie "Valhalla" oder "Nice Girl" - stattdessen zum Mikrofon und präsentierte sich mit jener Art von expressivem Rockdrive, den sie auch auf der Bühne an den Tag legt und tanzte dann headbangend vor dem Handy herum. Wie später bei dem Interview zu erfahren war, haben Lauren und Eddie alle der auf "Vol. II" versammelten Songs gemeinsam geschrieben und vor allen Dingen wurden die Songs live im Studio analog eingespielt, um die Energie des Zusammenspiels möglichst ungefiltert einzufangen. Ungefiltert war dann auch die Instagram-Show. Denn logischerweise mussten für diesen Zweck die - wie üblich recht komplexen - Arrangements auf das notwendigste eingedampft werden, zumal ja auch keine elektrischen Instrumente zum Einsatz kommen konnten. Wie üblich galt dabei: Folk-Musik kam dabei natürlich trotzdem nicht heraus. Denn mal abgesehen von wenigen balladesken Momenten - etwa "Did I Offend You", dem ersten Song, den Eddie und Lauren weiland gemeinsam schrieben - ging das Ganze natürlich schon als ernstzunehmende Rockshow durch. Mit ein wenig psychedelischem Hall auf der Stimme steigerten sich Lauren und ihre Mannen zum Ende hin bei Rausschmeißern a la "Must Be Nice" oder "Wise Gal" in überraschend epische Live-Versionen mit vielen Haken, Ösen, Warzen und fliegenden Haaren hinein. Schönklang, Virtuosität und saubere Diktion waren sichtlich unerwünscht, überbordende Energie und positive, kanalisierte Vibes aber offensichtlich obligatorisch. Der improvisatorische Charakter dieser Show konnte der Stimmung jedenfalls keinen Abbruch tun - auch wenn diese natürlich nur den mittelbaren Eindruck einer "echten" LRW-Live-Show vermitteln konnte.

Eine Art Fortsetzung gab es am 28.03.2020 in derselben Besetzung im Rahmen des vierstündigen Online-Quarantine-Festivals "Pancakes And Whiskey Presents: Virtual Happy Hour #1" ab c.a. 2:04:00 - dieses Mal aber seitenrichtig und im Querformat -, wo es auch noch einen weiteren neuen Track namens "Friendly Fire" zu hören gab - bei dem Lauren dann mit einem abgeschnittenen Pappbecher als Megaphon-Ersatz improvisierte. Weitere Shows sind in Planung. Die ursprünglich für den Juni geplanten Deutschlandtermine werden im Dezember nachgeholt: 13.12. München, Heppel & Etlich, 15.12. Berlin, Privatclub, 16.12. Hamburg, Nochtwache, 17.12., Blue Shell. Bereits gekaufte Tickets behalten - auch beim Clubwechsel - ihre Gültigkeit!
Surfempfehlung:
www.facebook.com/laurenruthwardgermany
www.youtube.com/channel/UCMvQkm6D_stj4_ZzHFxwrAg
www.youtube.com/watch?v=i4P9jGHiu-g
laurenruthward.bandcamp.com
www.facebook.com/laurenruthwardmusic
www.instagram.com/laurenruthward
www.ladygunn.com/music/ladygunn-lockdown-week-one-roundup/
Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Lauren Ruth Ward-


 
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