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Rainy Night in Wattenscheid

Jaimi Faulkner

Bochum, Freilichtbühne Wattenscheid
14.08.2020

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Jaimi Faulkner
Für sein Solo-Konzert auf der Freilichtbühne in Wattenscheid hatte Jaimi Faulkner keine besonders weite Anreise, ist der liebenswerte Singer/Songwriter doch seit vielen Jahren in Düsseldorf zu Hause. Trotzdem ist der 38-Jährige ein im wahrsten Sinne des Wortes weit gereister Musiker. Geboren und aufgewachsen in Australien, fand er seine künstlerische Inspiration schon in frühen Jahren in der amerikanischen Roots-Rock-Szene, bevor er vor einem Jahrzehnt nach Deutschland übersiedelte. In Wattenscheid macht ihm zwar das Wetter einen Strich durch die Rechnung, trotzdem ist die Freude über Faulkners vorerst einzigen Auftritt vor Publikum an diesem Abend auf und vor der Bühne förmlich greifbar.
In Wattenscheid ist Faulkner ein alter Bekannter. Schon im letzten Jahr trat er hier im Rahmen der "Freilichtbühne Sessions" im vollbesetzten Biergarten der mitten im Stadtpark gelegenen Bühne auf. Kein Wunder also, dass die in diesem Jahr ob der Coronaschutzverordnung streng limitierten Tickets schon Wochen vor dem Auftritt vergriffen waren. Kurzerhand wurde das Konzert deshalb vom Biergarten ins große Amphitheater verlegt, das nicht nur selbst bei gehörigem Abstand mehr Platz für das Publikum bietet, sondern auch noch spürbar mehr Konzertfeeling aufkommen lässt - auch wenn Faulkner nach einigen Songs augenzwinkernd einräumt, dass ihm in diesem Rahmen das Instant Feedback der schriftlichen Kommentare bei seinen Online-Konzerten der letzten Monate fehlt...

Doch nicht nur mit seinen Ansagen zwischen den Liedern sammelt Faulkner eifrig Sympathiepunkte und macht so an diesem Abend schnell vergessen, dass seine beachtlichen Fähigkeiten als Gitarrist bisweilen seinen Wagemut als Songschreiber übersteigen. Mit leichter Hand findet er den gemeinsamen Nenner von heimeligem Americana-Songwritertum, knackigem, zuweilen Blues-getränktem Roots-Rock und erhebenden Soul-Zwischentönen und trifft so - mal nachdenklich und mal kraftvoll - den Nerv der teils sogar aus den Niederlanden angereisten Zuschauer, die gerne intensiv zuhören, aber genauso gerne auch ausgelassen mitklatschen, wann immer Faulkner mit einem auf der Bühne mitgestampften Beat das Zeichen dazu gibt. Noch schöner als die trotz Akustikgitarre betont ungestümen Rock'n'Roll-Momente wie "Highway Life" und "Burning Love" (mit dem Faulkner einen Ausblick auf seine nächste LP gewährt, die er im Oktober einspielen will) sind allerdings "Drink My Wine" und "All My Hope Is Gone", leise Songs, die Faulkner im Sitzen auf der Weissenborn-Slide spielt.

Schade nur, dass der Auftritt viel schneller zu Ende ist als eigentlich geplant. Leider wird aus dem nach einer Dreiviertelstunde einsetzen Sommerregen, der bei Temperaturen von fast 30 Grad zunächst eine willkommene Abkühlung bringt, innerhalb weniger Minuten ein echtes Gewitter, das nicht nur die Bühne unter Wasser setzt. Deshalb reicht es gerade noch für ein Spontan-Cover von Tony Joe Whites "Rainy Night In Georgia" (vielleicht hätte Faulkner besser CCRs "Who'll Stop The Rain" wählen sollen?), bevor das Konzert zum Schutz von Künstler und Publikum ein vorzeitiges Ende findet. Um trotzdem ein positives Fazit zu ziehen: Es war "short and sweet".

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Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Carsten Wohlfeld-


 
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