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Hives-Mania

The Hives

London, Brixton Academy
12.07.2002
The Hives
"9 000 wollten heute hier sein, um mich zu sehen", sagte Hives-Frontman Pelle in einem ruhigen Moment zwischen seinen Hüpfeinlagen, die ihn wie Mick Jagger auf Speed aussehen ließen - nur ohne die Lippen. "4 500 davon haben Tickets bekommen. Beim nächsten Mal gebt bitte den anderen 4 500 Leuten, die heute nicht reingekommen sind, die Chance uns zu sehen!" The Hives lieben ihre Fans, so sagen sie. Im Gegenzug muß man die Band einfach auch lieben, und zwar zehnmal so viel. Ein Hives-Konzert zu besuchen heißt derzeit, für das Privileg zu zahlen, die wohl beste Rock N Roll-Band des Planeten erleben zu dürfen - zumindest sagen sie das. Und für 55 Minuten taten sie an diesem Abend alles dafür, daß man ihnen wirklich Glauben schenkte.
Nicholaus Aursen IST Randy Fitzsimmons [der mysteriöse Songschreiber der Band], auch wenn er stets darum bemüht ist, alle davon zu überzeugen, das er's nicht ist. Wenn er am rechten Bühnenrand steht, in die Saiten greift, posiert und Grimassen schneidet, weiß man genau: Das hier ist seine Band und sie spielt seine Songs. Mit Howlin' Pelle haben sie einen der besten Frontmen seit Menschengedenken. Er wirft einfach alles in seine Performance. Was ihm an stimmlichem Können fehlt, gleicht er durch Energie und Hingabe mehr als nur aus und durch seinen unbändigen Willen, das Publikum zu unterhalten, sei es mit seinen ironischen Ausführungen über den gottgleichen Status seiner selbst und der Band, oder sei es die Art und Weise, wie er jeden Zentimeter der Bühne für sich beansprucht, als gehöre sie alleine ihm.

Chris Dangerous hämmert auf die Drums ein, als wolle er sie zerstören, während Vigilante & Dr Destruction, die beiden, sagen wir mal, größeren Bandmitglieder, ihre Posen am linken Bühnenrand abziehen: Der eine sieht aus wie ein fetter Elvis, der andere wie Barry Evans (aus der englischen Soap "Eastenders") mit einem Schnurrbart. Keiner von ihnen bewegt sich viel auf der Bühne, aber weil Pelle wie ein Irrer herumspringt, wäre das wahrscheinlich auch einfach zu gefährlich. Von dem Moment an, in dem sie auf die Bühne gestürzt kamen, in ihren bekannten Uniformen aus schwarzen Hosen, schwarzen Hemden und weißen Krawatten, zogen sie das Publikum mit ihren High-Energy-Songs und den großartigen Riffs, zu denen man so hervorragend herumspringen und schreien kann, in ihren Bann.

Das Programm bestand größtenteils aus ihrer auf Poptones veröffentlichten Compilation "Your New Favourite Band" plus einigen wenigen Stücken ihrer beiden Originalalben. Okay, eine Menge Songs hören sich sehr ähnlich an, und die Melodien sind auch nicht gerade extravagant, das ein oder andere Riff ist auch nur "geliehen", und vielleicht werden sie sich nicht lange halten können, aber sie spielen live mit einem solchen Enthusiasmus und mit solcher Energie, daß das alles nebensächlich wird. Schließlich verhält man sich ja nicht wie ein Brautvater, wenn man eine Band neu entdeckt, man fragt sie nicht nach ihren Zukunftsabsichten. Soweit es The Hives als Liveband angeht, ist alles, was zählt das Hier und Jetzt. Und derzeit sind sie die heißeste Liveband der Welt.
Text: -Gordon Franks-
Foto: -Pressefreigabe-


 
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