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Herrlich belanglos

New Found Glory
Something Corporate

Hamburg, Logo
03.09.2002
New Found Glory
New Found Glory sind Rockstars. Auch wenn das, jedenfalls in Deutschland, keiner weiß, aber anders sind die Preise des heutigen Abends nicht zu erklären. An der Kasse wurden 15 Euro verlangt - kein Wunder, dass das Logo zwar recht ordentlich gefüllt, aber alles andere als voll war. T-Shirts kosteten 20 Euro, Kapuzen-Pullis sogar 40. Und - wie besonders auf Punkrock-Konzerten sonst üblich - CDs zum Freundschaftspreis gab es auch nicht. Weder aktuell, noch aus früheren Zeiten - kein Wunder, dass die Verkäufer einen sehr entspannten Abend hatten.
Das klingt alles nicht wirklich nach Punkrock. Doch als New Found Glory an diesem Dienstagabend die Bühne betraten, war das zum Glück vergessen. Denn die Band rockte einfach wie die schon so viel zitierte Sau. Musikalisch war es wundervoll unkompliziert und herrlich belanglos, wie schon lange nicht mehr. California-Punkrock, wie er typischer nicht sein könnte. Null Eigenständigkeit oder Wiedererkennungswert, eben einfach schön. Die Melodien haben sich NFG von Blink 182 abgeschaut, genau wie die Stimme, die obligatorische, Chart-kompatible Ballade ("Sunny") und die Party. Nur den fetten Bassisten, die Idee stammt von NOFX. Man fühlte sich 70 Minuten an die frühen Neunziger erinnert, als noch kein Ska oder Emo (auch wenn manche NFG ja in die Emo-Ecke schieben wollen) im Punkrock vorkam. Genau wie damals wurde heute einfach eingezählt, in die Saiten gedroschen und gesprungen, als ob es kein morgen mehr geben würde. Es war heiß, der Stempel auf der Hand innerhalb kürzester Zeit abgeschwitzt und das "Never Ending Story"-Cover (vom "From The Screen To Your Stereo"-Album) der unumstrittene Höhepunkt dieses zwar ganz sicher nicht denkwürdigen, aber wirklich sehr unterhaltsamen Konzerts.
Unterhaltsam war auch der Auftritt von Something Corporate. Die kommen aus Kalifornien, veröffentlichen auf Motor und machen Pale-ähnlichen Gitarren-Pop. Was sie da geboten haben, war zwar keine Sensation, aber doch recht gut gut. Genau wie die Idee, ein Klavier auf die Bühne zu stellen. So gab es, wenn der gerade mal 19-jährige und nach eigener Aussage sehr betrunkene Andrew MacMahon in die Tasten haute, wenigstens ein paar nichtalltägliche Momente. Kam die Musik also weitestgehend nicht über ein "okay" heraus, verdienten die Show und die Spielfreude des Fünfers eine doppelte Portion Applaus und hatten durchaus Großes-Hallen-Potential. Besonders der Schaumwein schlürfende MacMahon hat das Talent zum Showman. Er zog nahezu die komplette Aufmerksamkeit auf sich. Bassist Clutch, optisch eine Mischung aus Johnny Ramone und Jamrioquai, war hemmungslos am moshen und auch die restliche Jungs konnten zwar größtenteils unbeobachtet ihre Instrumente bedienen, hatten dabei aber, wie auch die Zuschauer, sichtlich Spaß. Nach 45 äußerst kurzweiligen Minuten war der erste Something Corporate-Auftritt in Hamburg beendet. MacMahon fand es "nice". Und genau so war auch dieser Abend.
Surfempfehlung:
www.newfoundglory.com
www.somethingcorporate.com
Text: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-

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