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Konzert-Bericht
 
This is our chaos

Idlewild
Wilt

Köln, Underground
30.09.2002
Idlewild
Die Gerüchte um einen möglichen Rausschmiss des Idlewild-Bassisten Bob Fairfoull machten bereits den ganzen Tag vor dem Gig im Kölner Underground die Runde, allerdings in verschiedenen Versionen: Zuerst hieß es, er hätte sich verletzt, dann erzählte Sänger Roddy Woomble beim Interview mit Gaesteliste.de, dass er verschwunden sei, eine andere Quelle sprach von einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Roddy und Bob. Eine endgültige Aufklärung gab Roddy dann selbst während des Konzerts, indem er eine in deutscher Sprache vorbereitete Ansprache hielt und mitteilte, dass nach dem Gig am Tag zuvor in Amsterdam Bassist Bob die Band verlassen habe, und dass vorübergehend der bisherige Gitarren-Techniker Alex Grant als Ersatz einsteigt. Einige Tage später gab es dann auch ein offizielles Statement der Schotten, dass Alex den Part am Bass auch für die anstehenden Konzerte übernimmt, und dass ein neues Line-Up in naher Zukunft bekannt gegeben wird. Bobs Ausstieg kam zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, schließlich werden Idlewild als Support für Coldplay auf große Tour gehen.
Idlewild
Doch bevor Idlewild bei diesem "Showcase" die Bühne betraten, durften die sympathischen Iren Wilt mit dem Publikum kämpfen. Obwohl Sänger Cormac Battle auf lustige Art versuchte, die Leute näher zur Bühne zu locken ("damit ich das Weiße in euren Augen sehen kann", meinte Cormac dazu), folgten nur sehr wenige seinem Wunsch. Das färbte dann auch etwas auf die Performance ab, denn ein Wilt-Konzert ist nur so gut wie das Publikum. An den Songs hat es mit Sicherheit nicht gelegen - los ging es mit "No Worries" und "Distortion", Power-Pop bzw. Alternative-Rock mit großartigen Melodien war angesagt, obwohl diese im Live-Sound leider etwas untergehen. Das machten sie aber mit ihrer lockeren Art auf der Bühne aber wieder wett, und so endete mit "Take Me Home" und "Radio Disco" ein kurzweiliger Auftritt.
Idlewild
Nach einer kurzen Pause betraten dann unter großem Applaus Idlewild die Bühne und starteten wortlos mit dem fantastischen "Little Discourage" und dem nicht minder großartigen "You Held The World In Your Arms". Bis zu Roddys Statement über Bobs Verblieb schienen einige Fans ob des neuen Bassisten auf der Bühne doch etwas irritiert zu sein, wobei gesagt werden muss, dass Alex seinen neuen Job beim ersten Gig recht gut machte. Dafür, dass er gerade einmal einen Nachmittag Zeit gehabt hatte, um elf Songs zu lernen, bemerkte man nur sehr wenige Fehler. Nur sein Part bei "American English" geriet völlig daneben, und das, obwohl er sich die die Akkorde des Stücks extra auf die Setlist geschrieben hatte und er von den Kollegen an Schlagzeug und Gitarre noch zusätzlich während des Songs per Zuruf "gecoacht" wurde. Wegen der besonderen Umstänge mussten Idlewild ihren Set recht kurz halten, es sollte für eine dreiviertel Stunde reichen. Trotzdem wusste die Band mit einem Querschnitt durch drei Alben und Songs wie "I'm A Message", der Powerhymne "A Modern Way Of Letting Go", dem nach Bobs Rauswurf in einem ganz neuen Licht erscheinenden "Stay The Same", "A Film For The Future", "Roseability", und dem epischen Rausschmeißer "In Remote Part" zu überzeugen. Im Mittelteil des Gigs wurden zudem - notgedrungen, aber sehr gekonnt - nahegehende Versionen von "I'm Happy To Be Here Tonight" und "Live In A Hiding Place" im Zweier-Line-Up Roddy und Gitarrist Rod Jones dargeboten. Alles in allem ein trotz der Umstände erstklassiges Konzert, und man wird sehen, was die Zukunft für Idlewild bringen wird - die Songs sind da, und sie sind es wert, gespielt zu werden.
Surfempfehlung:
www.idlewild.co.uk
www.wilt.ie
Text: -David Bluhm-
Fotos: -Carsten Wohlfeld-


 
 

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