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Konzert-Bericht
 
Die glorreichen Sieben

Sportfreunde Stiller
Readymade

Krefeld, Kulturfabrik
12.12.2002
Readymade
Zum dritten Mal in Folge hieß es zur Weihnachtszeit: "Ready, Sport, Go!" Readymade und Sportfreunde Stiller hatten zur etwas anderen Weihnachtsfeier geladen. Für Readymade dieses Jahr ein wenig nach dem Motto: "Jetzt erst recht!", nachdem ihre tolle dritte Platte, "The Feeling Modified", in den letzten Monaten leider vor allem bewiesen hat, dass gute Alben nicht zwangsläufig zu kommerziellen Überfliegern werden müssen, für die Sportfreunde als krönender Abschluss eines anstrengenden, aber besorgniserregend erfolgreichen Jahres. Was konnte da noch schief gehen?
Sportfreunde Stiller
Eigentlich nichts, und so schlug dann in der restlos ausverkauften Kufa bei Readymade sogar das Kratzen in Zacs Hals positiv zu Buche, denn das glichen die vier Wiesbadener mit einer Portion extra Power und Rock N Roll-Feeling locker wieder aus. Abgesehen davon war es wirklich interessant, Zac dabei zuzuhören, wie er mit möglichst wenig Lust möglichst schnell das Ende mancher Zeilen erreichen wollte und so hier und da den Texten einen ganz anderen Rhythmus gab. Hatten sich beim letzten "Ready, Sport, Go!" vor Jahresfrist erschreckend wenig Readymade-Fans ins Düsseldorfer Tor 3 verirrt, hüpfte die Masse dieses Mal gleich bei "Getaway" heftig mit und einige Crowdsurfer ließen sich auch nicht von den ruhigeren Nummern abhalten. Paaaardy war angesagt! Nach einer großartigen "Keine Gefangenen"-Version von "You Call It Trash, We Call It Rock N Roll" konnte Zac bei "Stromgitarre" dann seine Stimme völlig schonen – den kurzen Text übernahm nämlich Sportfreund Peter – in germanischer Mundart!

Die Sportfreunde hatten danach einmal mehr leichtes Spiel. Und auch wenn sie gleich das zweite Stück ihrer etwas gewagten Setlist ("International") abstimmungs- und soundtechnisch komplett gegen die Wand fuhren – die Meute vor der Bühne, die sich in der Umbaupause mit "Wie lange sollen wir noch warten" schon ohne Sportfreunde-Beteiligung eingesungen hatte, war außer Rand und Band. Neben den bekannten Hits und Hymnen gab's auch die im März erscheinende neue Single "Ans Ende denken wir zuletzt" zu hören. Eine sehr schöne, nicht unbedingt Sportis-typische Nummer, die wohl allerdings zu textlastig ist, um echte Hit-Chancen zu besitzen. Zwischen den Songs gaben sich die Münchner (noch) alberner als sonst, sogar Rüdiger kam richtig ans Reden. Darüber hatten die drei leider überhört, dass das stets willkommene "Unterwegs" förmlich danach schreit, zum Schluss gespielt zu werden. Sie machten danach also noch munter weiter. Aber allerspätestens beim Fünf-Sterne-Finale mit dem neuen soon-to-be-classic "Du musst es laut anhören", "Ein Kompliment" (mit Zac als Gast am Mikro!) und natürlich "Wie lange sollen wir noch warten" war das wieder vergessen.

Readymade & Sportfreunde Stiller
Welcher Teufel die beiden Bands allerdings geritten hat, die Songs ihrer traditionell exklusiv für "Ready, Sport, Go!" eingespielten EP ans Ende der Show zu verlegen, weiß niemand so genau. Nach der wirklich mitreißenden Sportis-Zugabe allerdings eine Umbaupause einzuschieben, nur um dann noch einmal zurückzukommen, war – vorsichtig ausgedrückt – etwas unglücklich. Das musste auch Peter einsehen, als er plötzlich vor einem ungewohnt leisen Publikum stand, das wenige Minuten zuvor noch ein tobender Mob inklusive Crowdsurfer gewesen war. Kleine Sünden bestraft der liebe Gott bekanntlich sofort, und deshalb (?) riss Peter gleich beim Intro zur Readymade-Coverversion "Getaway" (das bei den Sportis einen spanischen Text hat und witzigerweise "Vamos" heißt) eine Saite, und auch das Zweitinstrument wollte nicht funktionieren. Also spielten die drei das Lied konsequenterweise noch einmal, und damit war dann auch das Publikum wieder auf der guten Seite. Nachdem die Sportfreunde aus dem Readymade-Rocksong eine Popnummer gemacht hatten, war es an Readymade, aus dem Sportfreunde-Popsong "Komm Schon" eine schön rifflastige Rocknummer namens "C'mon" zu machen, die allerdings arrangementtechnisch nicht ganz so ausgefallen war wie die Stücke vergangener Jahre war. Die gemeinsame Coverversion (kam nach Ultravox und The Cure in den letzten Jahren) dieses Mal von Fettes Brot. Und natürlich war es die Nummer, der dieses Jahr ohne Zweifel in den Kategorien "Beklopptester deutscher Song" und "Meistgespielte Single des Jahres" ganz vorne rangiert: "Schwule Mädchen". Und mit der geballten Power der glorreichen Sieben machten die Sportfreunde und Readymade aus dem unsäglichen Original einen echten Knaller, frei nach dem inoffiziellen Motto des Abends: Zusammen durchdrehen!
Surfempfehlung:
www.sportfreunde-stiller.de
www.die-gute-seite.com
www.readymade.de
www.collapseandrelax.de
Text: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Carsten Wohlfeld-


 
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