Erste Band des Abends: My Balloon aus Berlin. Nach einem langen instrumentalem Intro kamen die drei Jungs auf die Bühne und rockten. Nach den ersten beiden Liedern fingen einige Köpfe im Publikum an zu wippen, doch es schien, als warteten alle auf etwas. Nach 30 Minuten nett gespieltem Programm bekam dann das Publikum das, was es wollte: Die erste Single "On My Way", jeder kannte den Text, sang mit und sprang mit. Sozusagen genau das richtige zum Aufwärmen für die Massen.
Uncle Ho kamen als zweite auf die Bühen und beschrieben sich selber nach dem ersten Lied wie folgt: "Heute abend klingt der zweite Song wie der erste, und wie der dritte, und wie der vierte..... aber es ist Straight Rock!!" Naja, etwas eintönig war es dann schon, aber Stimmung war doch ordentlich da. Natürlich rockten alle kräftig mit bei "I Don't Care If You Like Me". Doch straight gerockt haben die Jungs schon, es wurde dankbar aufgenommen.
Bei der dritten Band waren es etwa 45° in der Matrix, aber es sollte noch heißer werden. Die Donots kamen auf die Bühne. Was soll man noch schreiben, auch beim dritten Mal, bei denen ich sie live sehen durfte, bin ich immer wieder äußerst beeindruckt von der Power, die die Jungs haben, von der Einheit, die sie auf der Bühne darstellen, und von dem Kontakt, den sie direkt bei den ersten Tönen zum Publikum herstellen. Songs wie "16 Tons", "The Story So far" und natürlich "Whatever Happened To The 80's" brachten die Halle zum kochen. Auch ein Stück "Superhero" vom im Januar erscheinenden Album wurde zum Besten gegeben, und es verspricht einiges. Sänger Ingo ließ es sich mal wieder nicht nehmen, in der Menge zu baden, aber diesmal badete auch Gitarrist Guido mit. Sie suchen die Nähe zum Publikum und finden sie. Krönender Abschluß der Donots war das Cover "We're not Gonna Take It", das dann auch die Menge alleine ziemlich gut hingekriegt hat.
Abschlußband des bisher sehr gelungenen Abends waren dann die H-Blockx, das versprach ja dann nochmal einen weiteren Höhepunkt. Überraschenderweise war es aber anfangs sehr leer vor der Bühne. "Are You Ready To Fly?" war Henning's Frage an ein paar Leute, die mit mir direkt vor der Bühne standen, aber als dann die ersten Töne von "Fly" erklangen, war es sehr schnell sehr voll. Direkt danach kam "Revolution", dann gabs kein Halten mehr. Falls jemand gehört haben sollte, das Dave, Henning und Co. tourmüde sind, dann haben sie an dem Abend das Gegenteil bewiesen. Ein Höhepunkt war dann natürlich "Little Girl" vom Debutalbum "Time To Move", wo es wieder die Aufgabe des Publikums war, ordentlich alles zu geben, was noch ging. Henning schien dann aber doch sehr zufrieden. Eine große Überraschung war dann auch noch der Auftritt von Dr. Ring Ring, der "Ring Of Fire" perfekt machte. Auffällig war nur eine sprachliche Amerikanisierung, anders kann ich mir Sätze wie: "Es ist fucking heiß hier" oder "Einen Applaus für die Domotherfuckingnots" und "Wieso habe ich mir meine fucking Trainingshose ausgezogen, ihr müßt jetzt mal fucking rocken" nicht erklären. Naja, sie hätten vielleicht dann ein Stück mehr singen sollen, als so viel zu erzählen.
Am Ende kann man getrost sagen: Blaue Flecken, T-Shirt zerfetzt, total verschwitzt - einfach geil!!!!!! Das Crossing All Over Festival hat motherfucking live geslamt.