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Konzert-Bericht
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Starke Emotionen
Waterdown
Somehow Hollow
Hamburg, Molotow 07.04.2003
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Es gibt sie erst seit dem Jahre 2000 und trotzdem gehören Waterdown schon jetzt zu den wichtigsten Hardcore-Bands der Republik. Sie haben zwei großartige Alben gemacht, haben als erste deutsche Band einen Deal mit dem amerikanischen Kult-Hardcore-Label Victory ergattern können und gehören zu den mitreißensten Live-Bands überhaupt.
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Nach Touren mit u.a. Snapcase, Jimmy Eat World und Sick Of It All kamen die Osnabrücker diesmal als Headliner. Im Gepäck hatten sie Somehow Hollow. Die sind vom Namen her ein noch recht unbeschriebenes Blatt, haben sie doch jüngst erst ihr zweites Album "Busted Wings & Rasted Halos" ebenfalls via Victory auf den Markt gebracht. Schaut man jedoch genauer hin, handelt es sich um verdammt große Namen. Schließlich besteht die Band mit Ausnahme von Sänger Kyle aus ehemaligen Mitgliedern der Emocore-Kult-Band Grade. Auch mit denen waren Waterdown schon unterwegs. "Wir sind auf der gemeinsamen Tour Freunde geworden und sie haben uns den Deal mit Victory beschafft", erzählte Waterdown-Basser Christian Kruse im Gespräch mit Gaesteliste.de kurz vor dem Konzert. "Und als Somehow Hollow dann nach der Auflösung von Grade von Null anfingen, war es für uns 'ne klare Entscheidung, dass wir die mitnehmen, um ihnen das zurückzugeben, was sie uns gegeben haben." Die Zuschauer der Molotow-Show dürfte diese Entscheidung mehr als gefreut haben, kamen sie doch in den Genuss einer wunderbaren Punkrock-Show. Die Grade-Roots sind nur noch selten zu hören, Somehow Hollow gehen mehr Richtung Pop-Punk, klingen wie eine härtere, etwas rotzigere Version von Millencolin und machen auf der Bühne schlicht eine Menge Spaß. Hat die Platte noch die eine oder andere Länge, kommen die Songs der gut gelaunten Kanadier live um einiges besser, gehen straight nach vorne und so war eine halbe Stunde Vorband viel zu wenig.
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Nach einer herrlich fixen Umbauspause trotteten die sechs Waterdowner dann gegen 22.30 Uhr völlig unspektakulär auf die Bühne des winzigen und sehr guten, aber aber glücklicherweise nicht übermäßig überfüllten Molotows. Und legten umso spektakulärer los. Allen voran Sänger Marcel und Shouter Ingo gaben - wie eigentlich immer - sofort Vollgas. Wie zu erwarten gab die Highlights der beiden Alben "Never Kill The Boy On The First Date" und "The Files You Have On Me". Das heißt derber, aber stets unfassbar melodischer Hardcore mit Emo-Einschlag und größter Spielfreude dargeboten. Schnell sprang die positive Energie von der Band aufs überwiegend recht junge Publikum über und eine hübsche 60-Minuten-Party begann. Wer nicht vorne fleißig Popgo tanzte (und sich beim Surfen den Kopf gestoßen hatte), schaute diesem zu und nickte zu Hymnen wie "June", "Impress Me" oder "A Fortress". Leider waren die sich eigentlich so wundervoll ergänzenden Stimmen der beiden Vokalisten ein wenig zu leise gemischt, dafür dröhnte das Schlagzeug nahezu das komplette Konzert in voller Lautstärke. Dieses kleine Ärgernis linderte das Vergnügen aber nur geringfügig. Denn zu stark sind die Songs und zu stark war die Show.
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Surfempfehlung:
www.waterdown.de
www.somehowhollow.com
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Text: -Mathias Frank- Foto: -Mathias Frank-
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