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Konzert-Bericht
 
Erzfeindlich

Arch Enemy
Zyklon/ Stampin' Ground

Köln, Live Music Hall
17.02.2004

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Arch Enemy
Kulturschocks waren vorprogrammiert: Von einem Politik-Kongress mit gespenstischen Altrockern wie Otto Schily auf der Bühne führte seine Reise den Gaesteliste.de-Chronisten durch die Black Metal-artig vermummten, fanatisch-karnevalistischen Horden bis hin zu Kölns Hauptmusiktempel fürs Schnelle und Grobe, der Ehrenfelder Live Music Hall.
Doch vor den Genuss der freudig erwarteten Arch Enemy hatten die Metal-Götter zwei Vorgruppen gesetzt. Die mit einem Vorverkauf von nur 250 deutlich unterbesetzte und abgeteilte Halle blieb zudem noch lange nach der ursprünglich angesetzten Stage Time im Halbdunkel, da die Londoner Stampin' Ground schlicht im Stau stecken geblieben waren - alaaf. Und als sie nach endlos vorkommendem (selbst vorgenommenen) Aufbau dann aufspielten, schien der Hüpfcore dieser Cockneys wenig zu dem überwiegend in Death und Black Metal-Leibchen gewandeten Publikum zu passen. Strafverschärfend kam hinzu, dass das Konservenintro zum den Hüpfreigen eröffnenden "Don't Need A Reason To Hate" den einzig guten Sound für die folgenden 30 Minuten aufwies. So kann eine halbe Stunde ziemlich lang werden... Sie brachte uns neben den nahezu folgenlos bleibenden Versuchen, das Publikum dazu zu bewegen, im Kreis herumzumoshen auch Songs wie "Dead From The Neck Up". Naja. Much ado and a hell lot of stampin', but the ground didn't exactly move...

Von Zyklon, in deren Reihen sich immerhin Zamoth und Trym von der Black Metal-Legende Emperor befinden, hatten wir auch mehr erwartet. Die bitterbösen Jungs machen zwar optisch eine Menge her, aber Songs wie das im Soundbrei absaufende "Subtle Manipulation" vom 2003er Album "Aeon" bewiesen leider, dass beispielsweise Drummer und Restband bei den Norwegern schlicht asynchron agierten. Lag es auch daran, dass das Drum Kit von Stampin' Ground mitbenutzt wurde?

Zeit für den Top Act, Arch Enemy, die wir erstmals mit der deutschen Frontfrau Angela Gossow erleben durften. Deren verblüffende bis erschreckende Performance brachte der Gastro-Chef der Halle auf den Punkt, dass "uns' Angela" stimmlich fast alles zwischen Doro Pesch und Pete Steele abdeckt. Die zierliche Dame entpuppt sich dabei als Metalbühnentalent mit Faible für große Gesten. Die melodische Power und Präzision, mit der sich die Läufe der beiden Gitarrentwins Michael (u.a. Carcass und Spiritual Beggars) und Chris Amott ineinander verzahnen, sind allein schon den Tourneebesuch wert. Die sinnvoll kompilierte Setlist erstreckte sich von einem Urknall wie "Bury Me An Angel" ('86) über Old School-Geschredder wie "The Immortal" ('99) bis hin zu "We Will Rise" von der aktuellen Großtat "Anthems Of Rebellion". Letzteres wurde von einer netten Angela-Anmoderation eingeleitet, derzufolge sie mit dieser Hymne den ganzen in Köln entstehenden Pop-Auswüchsen mal die ganz harte Kante entgegensetzen wollte. Well done.

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Surfempfehlung:
www.archenemy.net
www.zyklontribe.com
www.stampin-ground.com
Text: -Klaus Reckert-
Foto: -Stephan Kunze-


 
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