The Matches war das egal, sie sind selbst erst Anfang 20 und hatten sichtlich Spaß auf der Bühne. Zu durchschnittlichem Sum 41-Punk tobten sie eine gute halbe Stunde meist sympathisch und nur selten übertrieben über die Bühne, sangen zum Teil dreistimmig und hatten den Spruch des Abends auf ihrer Seite: "Wer jetzt nicht klatscht mag Rammstein." Der Roadie trug ein Rammstein-Shirt und die junge Menge klatschte, was das Zeug hielt. Ein netter Beginn. Und nett ging es mit Zebrahead auch weiter. Die spielten ebenso durchschnittlichen Punk, hatten aber den besseren Sänger und brachten auch noch einen Rapper mit auf die Bühne und einer sagte nicht ganz unzutreffend: "Die Linkin Park des Pop-Punks." Wie schon damals im Vorprogramm von Green Day ("Wer war denn damals schon dabei? Was? Ganze drei? Cool!") spielten Zebrahead zum Abschluss ihren Hit "Playmate Of The Year" und konnten auch diesmal gefallen, aber nicht zwingend überzeugen. Es war eben nur nett.
Die aktuelle Scheibe von Reel Big Fish läuft unter dem gleichen Urteil, dem Wort mit dem "n". Ihre Frühwerke dagegen sind fast durch die Bank klasse und zum Glück beschränkte sich die Band auf wenig neue und viele alte Hits der Marke "Everything Sucks". So hatten die Jungen und Mädchen im durchaus sehr beachtlichen Mob eine Menge Grund zum Tanzen, Springen und Mitsingen und die älteren konnten lächelnd mitwippen und über vergangene Konzerte diskutieren. Wie so viele Ska-Bands haben aber leider auch Reel Big Fish das Problem, dass ihre Musik und der sich stets ähnelnde Trompeten-Rhythmus mit der Zeit leicht nervend wird. Eintönigkeit macht sich breit und man hofft auf Abwechslung. Doch meist leider vergebens. Ska eben. Die Songs waren aber schon gut, die Band bot auch eine gute Show und die Zuschauer gingen - jawohl - gut ab. So war eigentlich alles gut. Auch wenn es eigentlich nur nett war...