Auch wenn der Club innerhalb weniger Zeit ausverkauft war, richtig übervoll, wie es sonst im Logo Sitte ist, war es nicht. Angenehm gefüllt könnte man es nennen. Oder die perfekten Umstände für Ash. Die hatten auf eine Support-Band verzichtet und begannen beinahe pünktlich. Die Spannung war zu spüren, kaum einer kannte neue Nummern. Los ging es aber mit einem ihrer ersten Hits, dem immer noch derbe rockenden "Girl From Mars", ehe Tim Wheeler die wenig überraschende Botschaft überbrachte, man würde an diesem Abend eine Menge frischer Songs zum Besten geben. Also folgte der Titeltrack des im Mai erscheinenden Albums. Das scheint, so deuten es die Songs in der Live-Version jedenfalls an, ziemlich heftiger Tobak zu werden. Weg vom pompösen Pop a la "Free All Angels", hin zu Nirvana und Konsorten. So bezeichnet Wheeler die neue Single "Clones" auch als "das härteste Stück, das wir je gemacht haben". Zu hart war es auf jeden Fall für die Verstärker. Denn ungefähr nach der Hälfte der Nummer, übrigens das absolute Highlight des Abends und als käufliches MP3 auf der Homepage angeboten, brannte der durch. Kurze Pause, weiter geht es. Wie es sich für eine Rock'n'Roll-Band gehört.
Der Sound war großartig, das Licht schlicht und gut und sogar eine kleine Video-Show hatten die vier Iren ins Logo gebracht. Gibt es hier auch selten, wäre aber gar nicht nötig gewesen. Denn auch so war irgendwie jeder begeistert. Nicht nur, dass man Ash in einem solch intimen Rahmen wohl nur selten bis gewöhnlich gar nicht erleben darf, auch die neuen Songs waren durch die Bank einfach gut. Und wenn immer mal wieder ältere Kracher wie "Shining Light" oder "Walking Barefoot" eingestreut wurden, belohnte es das Publikum regelmäßig mit einer kleiner Extra-Portion Pogo. Eben voll Rock'n'Roll-mäßig.