Es war eine mutige Entscheidung der Beatsteaks, Billy Talent mit auf Tour zu nehmen. Sind die jungen Kanadier doch seit ihrer Debüt-Scheibe in aller Munde, werden von allen geliebt und haben sich den Ruf einer schlicht fantastischen Live-Band erspielt. Sie würden sicher einige Bands an die Wand spielen, so manchen gestandenen Headliner verdammt alt aussehen lassen. "Mein größter Wunsch ist, dass uns Billy Talent heute Abend nicht wegknallen", lacht Beatsteaks Basser Thorsten im Gespräch mit Gaesteliste.de. "Aber es ist schon ne coole Sache, mit ihnen zusammen zu spielen. Es sind sympathische Jungs und eine einfach geile Live-Band." So auch diesmal. Gute 45 Minuten rockte der "Special Guest" - selten traf diese Bezeichnung besser - die Meute, spielte nahezu die komplette Scheibe und sorgte für einen Mob, wie man ihnen selten für einen Nicht-Headliner sieht. "Wir kommen aus Kanada, ihr müsst also keine Angst vor uns haben", witzelte Benjamin Kowalewicz, wischte sich dem Schweiß aus der Stirn und kreischte den nächsten Hit. Man konnte Thorstens Wunsch verstehen.
Doch er ging in Erfüllung. Jedenfalls fast. Denn zwar konnten die Beatsteaks die Stimmung nicht unbedingt toppen, aber auf alle Fälle halten. Denn kaum waren die Berliner auf der Bühne, setzte sich das Grünspan wieder in Bewegung und feierte die Hits und Hymnen ab. Im Mittelpunkt stand natürlich das "Smack Smash"-Album mit Songs wie dem Strummer-Tribut "Hello Joe", der Hit-Single "Hand In Hand", dem Reggae-lastigen "I Don't Care As Long As You Sing" oder dem von Gitarrist Bernd geschriene "Loyal To None". Jeder Anwesende kannte die Platte, jeder Song war ein Treffer. Doch die Highlights waren andere Nummern. "Shut Up Stand Up" von der "Launched" zum Beispiel. Großer Rock'n'Roll. Oder "Hey Du" von der Wohnzimmer-EP, fantastisch gesungen von Peter. Oder "Disconnected", Peter und Bernd an den Gitarren, ein Keyboard gibt den Beat vor und Arnim singt auf dem Schlagzeug sitzend. Schlechte Songs wurden an diesem Abend nicht gespielt. Weder von den Beatsteaks, noch von Billy Talent. Und so wurde es eine zünftige Party. Was aber ja schon im Vorfeld klar war.