Gaesteliste.de Internet-Musikmagazin



SUCHE:

 
 
Gaesteliste.de Facebook Gaesteliste.de Instagram RSS-Feeds
Konzert-Archiv

Stichwort:



 
Konzert-Bericht
 
Und gehen die Sons auf die Reise...

Sons Of Jim Wayne

Tourtagebuch 2004
Sons Of Jim Wayne
Wenige Tage, nachdem die Sons Of Jim Wayne ihr wunderbares neues Album "Best Make Up Is A Smile" veröffentlicht hatten, gingen Stefan Kullik und Bernd Uebelhöde auf eine von Gaesteliste.de präsentierte Tour in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Was der Band, der nachgesagt wird, ihre Musik sei schöner als der Sonnenuntergang am Kamener Kreuz, auf der Reise alles passiert ist, schildert Stefan in seinem Tourtagebuch!
START An einem Mittwoch, dem 14.04., geht's los in Richtung Münster, Luna Bar. Wir wissen, dass wir immer ein Auge auf die wahnsinnigen Fahrradfahrer haben müssen und freuen uns auf Pitti (Veranstalter). Die Bar ist eigentlich der richtige Ort für uns, aber leider verlieren sich immer nur wenige Leute dorthin. Nichtsdestotrotz versammeln sich einige Freunde um uns herum und wir checken diverse Songs an, die wir bisher nicht im Programm hatten. Direkt beim zweiten Lied reißt mir der Bassgurt und Bernd muss "Memories" spielen. Insgesamt ein netter Abend mit ausbaufähigen Ansätzen. Pittis Neil Young Geschichte war mein Highlight des Abends.

15.04. Am nächsten Tag geht es weiter in Richtung Hamburg. Wir lieben Hamburg. Da regnet es genauso oft wie bei uns. Die Tanzhalle liegt direkt bei der Reeperbahn und der Empfang von Monik & Wiebke ist sehr vielversprechend. Soundfrau Wiebke ist direkt die Gewinnerin des Abends, als sie mit dem Fahrrad loszieht, um noch ein passendes Mikro fürs Banjo zu besorgen. Beim Soundcheck wissen wir, dass sich die Fahrt gelohnt hat. An diesem Abend unterstützen uns die Oklahoma Ranch Rebels. Die Jungs verbreiten gute Laune und ihr deutsches Johnny-Cash-Cover "Ich vermiss jemand" kommt bestimmt auch beim Man in Black (Gott hab ihn selig) gut an. Es sind viele Freunde im Publikum zu finden. Peta & Thomas & Heiko & Ruben seien hier gegrüßt. Unser Set war 1a, aber zu kurz, weil danach Disco angesagt war. Schade eigentlich. Danach legte ein Typ auf, der aussah wie Alf. Guter Abend.

16.04. –Day off – Beim Portugiesen gegessen und abends St. Pauli gegen Schalker Amateure geschaut. Kraft geschöpft.

17.04. Auf nach Halle a.d. Saale. Im Radio hören wir, wie die Bazis gegen Dortmund Verlieren und Schalke sich eine Heimniederlage gegen Legokusen abholt. Für Bernd ein guter Tag, für mich...na ja geht so. In Halle angekommen verlieben wir uns direkt in den Turm. Stephan und der wahnsinnige Veranstalter empfangen uns. Von da an redet nur noch der Veranstalter und das durchgehend! Lecker Essen nach dem Soundcheck und dann kommt der liebenswerte Franz Dobler eingelaufen. Er hat seine Lesung und macht seine Sache ausgezeichnet. Danach sind wir dran und tun es ihm nach. Die Leute schreien nach mehr und wir müssen "You Were Gone" zweimal spielen. Nach getaner Arbeit geht's noch in eine Schottenkneipe wo uns ein Typ namens Danger abfüllt. Er sieht unserem Freund Gerd sehr ähnlich und bekommt den Namen Danger Gerd. Als sich dann eine Dame eine Gillian-Welch-Nummer in der Kneipe wünscht, wird sie prompt in unseren Freundeskreis aufgenommen. Starke Sause! Nur die halbstündige Taxifahrt zum Hotel nervt...

18.04. Darmstadt - ein komischer Name für eine Stadt, aber wir freuen uns auf Alex vom Bill Collins Texaszauber; Andreas und unsere Babenhausener Seelenverwandten und, und, und... Die Oetinger Villa ist zauberhaft und zur Begrüßung wirft uns ein Eichhörnchen Dreck auf die Birne. An diesem Abend sind wir mit den genau richtigen Leuten mit der richtigen Stimmung zusammen. "Lullaby" und "Parking Lot" erleben ihre Premiere und ohne es wirklich mitzubekommen, spielen wir eines unserer längsten Sets. Verkatert & Desperate...eine gute Mischung für ein gutes Konzert.

19.04. Osnabrück... Wir sind gespannt auf den Veranstalter, der sich Boris Karloff nennt. Auf einem Montagabend würde ich nie vor die Tür gehen und gehe deshalb davon aus, dass niemand kommen wird - zumal die Show kurzfristig verlegt wurde. Doch weit gefehlt: Der Laden ist voll und wir spielen zwei Sets. Im ersten Set bekomme ich den ersten Handkrampf und kann "Pete The Robber" kaum zu Ende spielen. Zu wenig frische Luft & Licht lassen mich schwächeln. Im zweiten Set geht's dann wieder. Den Leuten gefällt's und beim After-Drink stellt sich noch ein Strafverteidiger vor. Gut solche Menschen zu treffen - vielleicht braucht man mal ihre Hilfe. Die Übernachtung bei Heidi, Steffen und Babs war eine kurze, weil alle noch so viel zu erzählen hatten. Ein doch überraschend netter Montag.

20.04. -Day off– Fahrt nach München zu Ivi und Tobi. A bisserl Champions League und dann noch zu Urlaub in Polen. Gute Band, aber nicht mein Style.

21.04. München... welch schöne Stadt, wenn nicht an jeder Ecke drei Polizisten stehen würden. Sympathischerweise trinken die Menschen dort schon um 10.00 h morgens Bier und essen Brezel. Wir lungern im Englischen Garten rum und essen eine Currywurst (Vorsicht: Ekelhaft!). Abends im Harry Klein supporten uns der Tela Report und viele, viele bekannte Gesichter sind vor Ort. Angie F. fordert "End Of The World", aber weder Bernd noch ich können es spielen. Beim nächsten Mal, Angie. Der Tela Report lässt das Haus schwingen und wir spielen eine echte Rockshow. Ein Highlight für die SONS...wahrscheinlich weil wir so ausgeruht waren, aber wer weiß... Unsere beiden Lieblings-DJs waren auch am Start und die ehemalige Club 2 Tresenfrau Lisa ist fabelhaft. Ivi & Tobi sowieso. Eine wunderbare Show... München liegt uns.

22.04. Linz, Stadtwerkstatt: Die Voraussetzungen sind super: Die Sonne lacht; der Laden liegt direkt an der Donau; über dem Laden blinkt ein großes Laufband, das auf unsere Show verweist und das Wiener Schnitzel ist hervorragend. Der erste Ärger beginnt bei der Parkplatzsuche am Hotel. Einfach nichts zu machen. Unser Support an diesem Abend sind die Sons Of Dealer. Sie reden so schnell und wir verstehen kein Wort. Dann beginnt der Albtraum: Bei der Begrüßung reißt mir der Bassgurt und das gute Stück knallt auf die Bühne. Nirvana machen sowas zum Schluss und ich zu Beginn der Show. Nur leichte Blessuren am Bass. Starker Einstieg. Bei Lied 3 reißt Bernd eine Saite und wir haben keine Ersatzgitarre. Muss meine Solosongs spielen. Bei Lied 7 reißt Bernds Gitarrengurt und die Monitore brummen nur noch. Wir fighten uns durch und nur den lieben Leuten in Linz haben wir es zu verdanken, dass wir uns nicht in der Donau ertränkt haben. Dank dafür.

23.04. Klagenfurt, Lendhafencafe: Home of Naked Lunch. Leider sind die Jungs selbst auf Tour. Die Reise durch Berg und Tal ist toll und ein Stopp beim Schnitzelwirt im Märchenwald macht die Reise rund. Karin empfängt uns und wir trinken einen 1A Cafe (großartig!). Im Cafe selbst sind wir sofort heimisch und alle sind unheimlich nett. Komisch, dass ein Herr Haider hier die Mehrheit gewinnen kann. Die Show ist schön und alle sind zufrieden. Die Nacht wird noch lang, weil wir bei Richard & seiner Herzdame noch versacken. Jede Menge gelacht. Hier waren wir nicht zum letzten Mal.

24.04. Traunstein, Cafe Festung: Schalke und Dortmund verlieren ihre Spiele und im Cafe ist nicht viel los. Wir spielen unser technisch bestes Konzert, aber keiner bekommt's so richtig mit. Alle Leute, auf die wir uns gefreut haben, sind nicht da. A bisserl geknickt wissen wir dennoch Boris, die weltbeste Taxifahrerin und eine äußerst herzliche Herbergsdame zu schätzen. Besonderheit: Eine unmikrophonierte "Please Mr.Please"-Version ist zu hören. Der alten Zeiten wegen.

25.04. Freiburg, Swamp: Eine lange Fahrt am Bodensee, Titisee und die Ravennaschlucht entlang. Wir sehen jemanden sterben. Chico empfängt uns und wir plaudern über den SC Freiburg. Danach zum Relaxen den Tatort gekuckt (schwach an diesem Abend). Die Show ist pretty rowdy und in der ersten Reihe stehen nur Frauen. Mal abgesehen davon, dass ich nicht wusste, wo ich hinkucken sollte, war es doch eine sehr gute Show. Das Swamp lädt doch sehr zum trinken ein und das machen wir dann auch. Ein Idiot blubbert mich die ganze Zeit mit Schweizer Akzent voll und erzählt er wäre Alemanne... Was kann ich dafür? Na ja - nichtsdestotrotz haben wir mehr liebe als blöde Menschen im Raum und wir pennen mit 'nem guten Gefühl ein.

26.04. Zürich, El Local: Zürich ist schön; die Verkehrssituation eine Katastrophe und insgesamt wahnsinnig teuer. Das El Local ist ein unheimlich schöner Konzertort. Der Soundcheck verläuft vielversprechend. Bei der Show selbst erlebt Bernd sein privates Waterloo. Er zerfetzt drei Saiten und irgendwie komme ich mir vor als würde ich eine Soloshow spielen. Doch die Leute mögen was wir tun und nach der Show treffen wir Viktor. Eine echte Lichtgestalt, der uns Whisky und Bier schenkt und uns von seiner Zeit als Fußballer bei den Grashoppers, Arsenal London etc. erzählt. Viktor rettet unseren Abend und wir versprechen: Beim nächsten Mal haben wir eine Ersatzgitarre dabei. Vielen lieben Dank für Euer großes Herz.

27.04. Kassel: Lange Reise. Zur Show dürfen wir nichts sagen, außer: Das Haus, das Haus...da weiß man nie was passiert...

28.04. Wir landen in Leipzig City und die Moritzbastei ist schön, aber evtl. ein bisschen zu groß für uns. Der Bühnensound ist einmalig. Nach dem Soundcheck sehen wir, dass Deutschland 4:0 gegen Rumänien zurückliegt und Olli Kahn ein langes Gesicht zieht - wunderbar! Dann kommt Jason vorbei und irgendwann ist es kurz vor zehn und keiner ist da. Wir warten im Backstage auf unseren Aufruf und beschließen nur ein kurzes Set zu spielen. Um 22.00 h kommt der Mischer rein und sagt: "Es ist furchtbar. Niemand ist da." Wir lachen, gehen auf die Bühne und plötzlich Applaus. Der Raum beginnt sich zu füllen und irgendwann sind dann doch relativ viele Leute da, die uns dreimal aus dem Backstage klatschen. Wahnsinn! Von null ausgegangen und auf hundert gelandet. Der größte positive Irrtum, den wir bisher auf Tour hatten.

29.04. Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Wir trödeln bei Bernds Bruder Klaus ein und zischen später zur Kulturbrauerei rüber. Unterwegs schneidet uns Gaddafi den direkten Weg ab. In der Kulturbrauerei stimmt alles: perfekter Mischer; toller Bühnensound und der Raum voller Sofas. Abends kommen Unmengen an Auswanderern aus Waltrop und Dortmund und Klausis Häusergemeinschaft ist auch da. Torsten & Martin von Amadis sehen uns auch und bleiben bis zum Schluss (hat wohl gefallen, wie?). Unsere Show war ein echtes Highlight und am liebsten hätten wir die Nacht durchgespielt. Alles super.

30.04. -Day off– Sachen eingesammelt; Freunde besucht; beim Schwarzfahren erwischt worden; abends Klausis Band im Proberaum besucht.

01.05. Recklinghausen, Ruhrfestspiele: 8.00 h morgens aus Berlin mit Bleifuss nach Recklinghausen. Ohne was zu Essen und zu trinken erreichen wir um 12.00h den Ort des Geschehens. Kein Techniker vor Ort und wir sollen für's Wasser bezahlen und zu Essen gibt's auch nichts. Unser 3x30 Minuten Set gehört zu den schlechtesten Shows der Tour. Von nebenan brummt uns die große Bühne ins Ohr. Wir sind daheim. Es ist schön all die bekannten Gesichter wiederzusehen, aber wir sind zu platt, um enthusiastisch zu sein. Eine wunderbare Reise endet hier und wir freuen uns auf's nächste Mal.

Surfempfehlung:
www.sonsofjimwayne.com
Text: -Stefan Kullik-
Foto: -Simon Mahler-


 
Banner, 234x60, ohne Claim, bestellen
 

Copyright © 1999 - 2024 Gaesteliste.de

 powered by
Expeedo Ecommerce Dienstleister

Expeedo Ecommerce Dienstleister