NACHGEHAKT BEI: TIGER LOU
Während die zweite Halbzeit der Partie Deutschland - Ungarn lief, traf Gaesteliste.de auf Tiger Lou-Mastermind Rasmus Kellerman, um mit ihm kurz über die aktuelle Band und das gerade veröffentlichte Album "Is My Head Still On?" zu reden.
GL.de: Das Album wurde in Schweden bereits im März veröffentlicht - wie hast du die knapp dreimonatige Wartezeit verbracht und wuchs in dieser Phase die Spannung, wie das Album außerhalb Schwedens aufgenommen werden würde?
Rasmus: Wir waren seit dem Release in Schweden eigentlich ziemlich beschäftigt - wir waren in den drei Monaten fast ausschließlich auf Tournee in Skandinavien, u.a. als Support Act für die Weeping Willows, so blieb eigentlich kaum Zeit, darüber nachzudenken, was passieren wird, wenn die Platte letztendlich hier veröffentlicht wird.
GL.de: Einige Leute bemängelten das eher schlechte Timing der Veröffentlichung, denn "Is My Head Still On?" ist nunmal nicht unbedingt die lockere, leichte Sommerplatte.
Rasmus: [lacht] Ich denke, das passt schon so. Es ist auch recht schwer, einen passenden Zeitpunkt für eine Platten-Veröffentlichung zu finden - das überlasse ich lieber den Leuten von der Plattenfirma, die kennen sich mit solchen Sachen viel besser aus. Was ich eher etwas unpassend finde, ist die Tatsache, dass wir gerade mal eine Woche nach der Veröffentlichung schon hier auf Tour sind. Da hätte ich lieber ein bis zwei Monate gewartet, aber dann wären wir wiederum im Juli / August hier gewesen, und das ist auch keine gute Zeit, um auf Tour zu sein. Also geht das schon in Ordnung. Aber um nochmal auf die eher "dunklere" Stimmung der Platte zu sprechen zu kommen: Es spielt eigentlich keine Rolle, in welcher Stimmung ich bin oder welche Jahreszeit es ist, die Songs klingen einfach so wie sie sind, was im allgemeinen bedeutet, dass sie eher melancholisch sind, manchmal verbreiten sie auch ein wenig depressive Stimmung. Aber live funktioniert das trotzdem bestens, denn erstmal spielen wir meistens nicht so lange, und dann konzentrieren wir uns eher auf die Uptempo-Nummern - sowas ist bei Festival-Auftritten natürlich besonders wichtig, denn dort kennt nur ein Bruchteil der Leute die Band, und man sollte dort möglichst versuchen, schnell auf den Punkt zu kommen.
GL.de: Wenn man von Tiger Lou spricht, taucht eigentlich nur dein Name auf, von anderen Band-Mitgliedern ist nicht die Rede. Außerdem hast du das Album nahezu im Alleingang aufgenommen. Auf der Bühne lässt du dich hingegen von drei Leuten musikalisch unterstützen - ist das inzwischen ein festes Line-Up, und evtl. auch eine Band für das nächste Album?
Rasmus: Ja, das hoffe ich sehr, und ich hoffe auch, dass wir auf dem nächsten Album dieses Band-Gefühl auch rüberbringen können. Aber beim Songwriting lasse ich niemanden reinreden - das ist ganz allein meine Sache! Das hört sich jetzt hart an, aber die anderen respektieren diese Entscheidung. Ich war in der Vergangenheit in anderen Bands, und wenn es dort um's Songwriting ging, musste tagelang diskutiert werden und am Ende kam ein großer Kompromiss heraus. Und so etwas möchte ich einfach vermeiden.