Die setzt an diesem Abend ganz auf Minimalismus. Sie selbst spielt leise Stromgitarre und singt, Thayer spielt Keyboards und steuert bisweilen die zweite Stimme bei, Greg Elsasser spielt elektrische Gitarre und bedient bei einigen Songs die singende Säge. Doch trotz des überschaubaren Instrumentariums gelingt es den dreien, ein ungemein facettenreiches Konzert zu spielen, das sparsam instrumentierte Folk-Songs wie "Holy Holy" gleich zu Beginn ebenso einschließt wie sphärische Dream-Pop-Songs ("You Can Be Loved") aber auch sinnliche Pop-noir-Lieder mit Beats aus der Steckdose à la "Ace Of Cups" umfasst, bevor das breitwandige "This Is A Part Of Something Greater" die Walkabouts und Nick Cave gleichermaßen in Erinnerung ruft und "That Certain-Something Spring" mit düsterer Dramatik begeistert.
Wie Thayer vor ihr ist auch Orenda sparsam bei ihren Ansagen, doch wenn sie spricht, dann kommt schnell die Freude zum Ausdruck, die ihr dieses Konzert bereitet. Den ersten Einsatz der singenden Säge kündigt sie sogar auf Deutsch an, nur um sich gleich darauf zu entschuldigen. "Meine Aussprache ist natürlich nicht so toll, aber ich gebe mir Mühe!", sagt sie lachend. Ihrem Mitstreiter Greg ist dabei gar nicht zum Lachen zumute, denn er kämpft den ganzen Abend mit den Tücken der Technik, bevor er sich zur Hälfte der Show kurzerhand einen neuen Platz vor der Bühne sucht. "Weil Gregs Equipment kaputt ist, spielt er jetzt in der ersten Reihe sitzend", erklärt Orenda dem Publikum, bevor sie spitz hinzufügt: "Er liebt einfach die Aufmerksamkeit!"
Neben ihren Solosongs präsentiert Orenda den aufmerksam lauschenden Zuschauern auch einige (zugegebenermaßen musikalisch nicht deutlich anders klingende) Abstecher zu ihren anderen Projekten. Von O+S stammt "The Fox", und mit "Safe And Sound" gibt es auch etwas von Azure Ray zu hören. Von denen stammt auch das letzte Lied der Zugabe, "Don't Make A Sound", mit dem der Abend endet, wie er begonnen hat: leise, betörend und folky. Viele im Publikum, die eher aus Neugier denn aus alter Verbundenheit mit der Künstlerin den Weg in den Steinbruch gefunden haben, verlassen den Saal danach als Fans.