Frontfrau Elizabeth Stokes ("The original Beth", wie sie in Münster augenzwinkernd vorgestellt wird) und ihre Mitstreiter Jonathan Pearce an der Leadgitarre, Benjamin Sinclair am Bass und Tristan Deck am Schlagzeug schweißt eine langjährige Freundschaft zusammen, die sich auf der Gleis-22-Bühne in blindes Verständnis verwandelt, mit dem sich das Quartett kopfüber in von punkiger Attitüde geküsste Gitarrenpop-Nummern mit bissigen Texten über die kleinen und großen Niederlagen des (Liebes-)Lebens stürzt.
Pluspunkte sammeln The Beths zwischendurch auch mit ihren liebenswert schüchternen Ansagen, bei denen Benjamin bei der Vorstellung ungewöhnlicher Merch-Artikel ("Wir haben Socken!") mit seinem guten Deutsch glänzen kann, Jonathan bei seiner Publikumsumfrage ("Wer ist mit dem Rad hier? Wer ist mit zwei Rädern hier? Tandems zählen nur halb!") in der Fahrradhauptstadt besondere Fähigkeiten in Radlermathematik offenbart und Liz ihren Gitarristen beim Flunkern ertappt, als der erzählt, das erste Beths-Konzert habe bei ihm zu Hause stattgefunden: "Aber nur, weil das die bessere Geschichte ist", stellt sie lachend richtig.
Doch auch sonst ist viel Musik in diesem Abend: Wie schon auf der allenthalben hochgelobten Debüt-LP "Future Me Hates Me" funktionieren die Songs der Beths auch live nach dem simplen Motto "Jeder Song ein Hit", auch wenn das unverschämt ohrwurmige Titelstück ihres Erstlings, "Uptown Girl", ihr vor Energie sprühendes Lied für die Ewigkeit, und das von vielen im Publikum lauthals mitgesungene "Little Death" vielleicht doch ein wenig herausstechen.