Gaesteliste.de Internet-Musikmagazin
Mehr Infos...



SUCHE:

 
 
Gaesteliste.de Facebook Gaesteliste.de Instagram RSS-Feeds
Konzert-Archiv

Stichwort:



 
Konzert-Bericht
 
Auf den Punkt

Death Valley Girls

Köln, Sonic Ballroom
02.04.2024

zur Foto-Galerie
Death Valley Girls
Fünf Jahre sind vergangen, seit uns die Death Valley Girls zuletzt auf einer Konzertbühne begegnet sind und seitdem ist viel passiert. Erst geriet das kalifornische Rock'n'Roll-Quartett für sein 2020er-Album "Under The Spell Of Joy", letztes Jahr hob es für den Nachfolger dann sogar ab in die Stratosphäre zu den "Islands In The Sky". Auch besetzungstechnisch ist nichts wie es war: Mit Schlagzeugerin Rikki Watson, Bassistin Sarah Linton und Gitarristin Heather Nation hat die Band um Frontfrau Bonnie Bloomgarden nicht nur nun ein völlig neues Gesicht bekommen, sondern auch klanglich einen ordentlichen Satz gemacht. Beim einzigen Deutschlandkonzert ihrer aktuellen Europa-Tournee im selbst trotz des ungünstigen Dienstag-Termins gut gefüllten Sonic Ballroom in Köln hat die Band deshalb keine Mühe, ihren California Doom Boogie mit altbekannter Wucht, ansteckender Spielfreude - Bonnie strahlte nicht nur wegen ihrer Glow-in-the-dark-Haare permanent - und vielen neuen Ideen in die Zukunft zu katapultieren.
Zugegeben, mit ihrer Musik stehen Death Valley Girls auf den Schultern der Giganten des Garage-Rock, des Psych-Pop und des (Proto-)Punk, anders als viele andere ähnlich inspirierten Acts ist die Band aus Los Angeles dabei aber nie um allzu große Authentizität bemüht, nie hat man das Gefühl, dass die vier Damen bei allem Respekt für ihre Vorbilder allein in der Vergangenheit verharren wollen. Das Ergebnis ist ein Rock'n'Roll-Sound, mit denen es Death Valley Girls spielend gelingt, zeitlos und zeitgemäß zugleich zu klingen. Vielleicht auch deshalb ist das Publikum an diesem Abend bunt gemischt: Junge Frauen in Retro-Outfits tummeln sich genauso vor der Bühne wie Herren in den besten Jahren, und alle freuen sich ausgelassen.

Mit den Songs der aktuellen, inzwischen fünften Platte, die gut ein Drittel des knackig-kurzen 55-Minuten-Sets ausmachen, schlagt die Band klanglich einen größeren Bogen als je zuvor und entfernt sich dabei weiter von dem primitiven Garagen-Rock, der vor zehn Jahren auf ihrem Debüt "Street Venom" im Mittelpunkt gestanden hatte. Immer öfter widmen sie sich nun einem nicht minder aufwühlenden spirituellen Space-Rock, der in Köln auch ohne die vielen an den Studioaufnahmen beteiligten Gäste fesselt.
Bemerkenswert ist dabei auch, dass Bonnie, die in der ersten Hälfte am Keyboard für einen flirrenden Psychedelic-Teppich sorgt und in der zweiten Hälfte mit ihrer formschönen Hagstrom-Gitarre in Händen ganz auf punkige "raw power" setzt, das Rampenlicht nicht für sich allein beansprucht. Im Gegenteil: Mehrfach gibt sie selbst bei Nummern, die sie im Studio eingesungen hat, das Mikro an ihre neuen Mitstreiterinnen weiter. Sarah singt "Magic Powers" und Heather, das kann man nicht anders sagen, stielt beim gospeligen "Sunday" mit ihrer Wahnsinnsstimme kurzerhand die Show, bevor Bella von der Berliner Band Bella And The Bizarre auf die Bühne kommt und die Band gemeinsam mit ihr bei "Death Valley Boogie" gegen Ende des Konzerts ordentlich Motor-City-Urgewalt entfacht. Apropos Detroit: "Death Valley Girls are a gift to the world" hat Iggy Pop einst behauptet und nach diesem mitreißenden Auftritt können wir nur sagen: Recht hat er!

zur Foto-Galerie
Surfempfehlung:
www.instagram.com/deathvalleygirls
www.facebook.com/DeathValleyGirls
deathvalleygirls.bandcamp.com
Text: -Simon Mahler-
Foto: -Simon Mahler-


 
 

Copyright © 1999 - 2024 Gaesteliste.de

 powered by
Expeedo Ecommerce Dienstleister

Expeedo Ecommerce Dienstleister