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02.08.2021
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DUCHAMP
Donots Vs. Adam Angst Vs. Schrottgrenze Vs. Pale

Duchamp Ingo Knollmann (Donots), Christian Kruse (u.a. Adam Angst & Waterdown), Benni Thiel (u.a. Schrottgrenze) und Peter Tiedeken (u.a. Pale & The Robocop Kraus). Und Jason Shevchuk (Kid Dynamite / None More Black), Dave Smalley (Dag Nasty / All / Down By Law), Stephen Egerton (Descendents) und Brian McTernan (Battery / Be Well). Alle auf einer Platte. Verrückt.

Die ersten vier Musiker nennen sich Duchamp und veröffentlichen am 20. August ihr Album "Slingshot Anthems" auf End Hits Records und Solitary Man Records. Die anderen machen bei einzelnen Songs mit und lassen so ein wenig auf die Richtung schließen. Alte Schule Punk mit gesunder Hardcore-Note. Schroff. Melodisch. Mitreißend. Ingo Donot sagt dazu:

"Was macht man, wenn sich viele der erklärten Lieblingsbands schon vor Äonen aufgelöst haben, die verbliebenen Punk und Hardcore Helden nur noch alle Jubeljahre mal ein neues Album veröffentlichen, das Coming of Age von damals die Rückenschmerzen von heute sind und man eh am liebsten an Trends vorbeilebt? Klar, man kann sich immer und immer wieder die All-Time-Classics anhören und die Hände zufrieden fingerpointend in den Schoß legen. Oder man nutzt die Covid 19 Lockdown Zeit, um in völliger Isolation, aber dafür mit besten Freunden und ein paar Szene-Legenden ein schmissiges Band-Projekt zu gründen, Demos hin und her zu schicken und so schließlich ein eigenes neues Lieblingsalbum zu schreiben und aufzunehmen." Das vollständige Statement steht unter dem Video.

Mit "The Art of Defiance" und "Old Dogs Don't Die" gibt es nämlich die ersten Songs in einem Video bereits zu hören. Erstgenannter übrigens ist der Song mit Jason Shevchuk. Beide machen mächtig Spaß!



Statement Ingo Donot:

Was macht man, wenn sich viele der erklärten Lieblingsbands schon vor Äonen aufgelöst haben, die verbliebenen Punk und Hardcore Helden nur noch alle Jubeljahre mal ein neues Album veröffentlichen, das Coming of Age von damals die Rückenschmerzen von heute sind und man eh am liebsten an Trends vorbeilebt? Klar, man kann sich immer und immer wieder die All-Time-Classics anhören und die Hände zufrieden fingerpointend in den Schoß legen. Oder man nutzt die Covid 19 Lockdown Zeit, um in völliger Isolation, aber dafür mit besten Freunden und ein paar Szene-Legenden ein schmissiges Band-Projekt zu gründen, Demos hin und her zu schicken und so schließlich ein eigenes neues Lieblingsalbum zu schreiben und aufzunehmen.

Eines, welches in 13 Songs die staubige Luft von 80er und 90er Ostküsten Punkrock atmet, die Unbedarftheit und den Drive von frühem Old School Posi Hardcore in knackiger, zeitgemäßer Produktion bündelt und eines, welches für leuchtende und feuchte Augen sorgt mit tollen Gastbeiträgen wichtiger Pioniere der geliebten und gelebten Varianz von Punk und HC. Eines, welches wir uns selbst unheimlich gern anhören.

Genau das habe ich mit meinen Buddies Peter Tiedeken (One Man And His Droid, Pale, The Robocop Kraus und Station 17), Christian Kruse (Adam Angst, Waterdown, Schrappmesser, Pendikel) und Benni Thiel (Schrottgrenze und Jochen Distelmeyer, kein Scheiss!) im letzten Jahr unter dem Namen
Duchamp!

Rückblende: Im Mai 2020 bekomme ich von besagtem Peter nach knapp 15 Jahren Sendepause eine Mail, in der er ein Shirt mit dem Cover der ersten Kid Dynamite abfeiert, welches ich auf einem Insta-Foto trage. „Ey, ich wollte schon immer mal in einer Band spielen, die diesen alten Jade Tree Sound macht! Ich hab ein paar Instrumental-Demos aufgenommen. Haste Bock?“ Ich entgegne „Eigentlich ja, aber ich sehe in der Corona-Zeit ja nicht mal die anderen Donots für Proben und Songwriting. Wie soll das gehen?!“ Peter überredet mich, die Demos dennoch anzuhören und daheim im Badezimmer mit Garageband was draufzusingen - einfach nur so zum Spaß.

Was völlig unbedarft beginnt, befeuert sich aber gegenseitig so dermaßen gut, dass wir in 4 Tagen schon 4 komplette Songs samt Lyrics stehen haben. Wir sind uns sicher: Das ist zu gut, um es auf einer Festplatte verstauben zu lassen. Und das ist zu wichtig, um daraus nicht eine komplette Band zu machen. Peter ruft seinen alten Kumpel Benni an, der mit SNFU-Shirt hinter seinem Schlagzeug sofort begeistert ist von der Idee. Und ich schicke meinem besten Freund aus Punk/HC-Hausen Kruse eine Whatsapp, der nach 20 Sekunden mit „Hatte mich schon gefragt, wann Du endlich fragst, ob ich dabei bin!“ zusagt.

Alle spielen seit Jahren in diversen Bands, alle haben endlose Stunden auf den Bühnen dieser Milchstraße gestanden und alle brennen auf Anhieb für den Old School Sound von Duchamp. Klar, da werden jetzt wahrscheinlich einige Leute direkt die All-Star-Band Karte zücken. Wir nennen das ganze aber lieber einfach Herzensangelegenheit und freuen uns über das, was da in nicht mal 3 Wochen aus einer Schnapsidee entstanden ist.

Ernsthaft: Wir sind sehr glücklich, nach diversen Pandemie-bedingten Verzögerungen im Herbst 2021 über unser schönes Donots-eigenes Label Solitary Man Records und den famosen Punk/HC- End Hits Records ein Album zu veröffentlichen, welches uns an langen Corona Langeweile-Tagen kreativ hat weitermachen lassen. "Slingshot Anthems" haben wir schließlich im August 2020 unter Einhaltung aller Hygiene-Vorschriften und mit dem tollen Sound und Input von Produzent und Engineer Phil Meyer und Guido und Purgen von den Donots in unserem HEAVY KRANICH STUDIO in Münster eingespielt und mit Features garnieren dürfen, die die Fanboys in uns vor Freude zum Weinen bringen: Jason Shevchuk (Kid Dynamite / None More Black), Dave Smalley (Dag Nasty / All / Down By Law), Stephen Egerton (Descendents) und Brian McTernan (Battery / Be Well)

Mit diesem wunderbaren Name Dropping dürfte dann auch in etwa abgesteckt sein, wohin die Reise von Duchamp musikalisch geht: Eine tiefe Verbeugung vor der Melancholie und Melodie von Dag Nasty, Lifetime oder den Descendents und ein feister Mosh-Nacken von der Energie und Geschwindigkeit von Bands wie Kid Dynamite, Gorilla Biscuits oder Grey Area. Und wo wir gerade bei Namen sind: Unser Bandname und einige Lyrics auf dem Album sind selbstredend Hutzieher in Richtung Stephen King’s „Stand By Me“ und der vielleicht am schönsten gescheiterten Existenz aller Jugendbanden: Teddy Duchamp.
 

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