Mitte September erschien "I'll Be Gone For A Little While" von Beachpeople. Und das ist nicht irgendeine neue Band oder ein Projekt, das ist das neue Baby von Malte Huck, einst Bassist von AnnenMayKantereit. 2020 stieg er aus, jetzt hat er eine erste EP am Start. Eine EP, die gar nichts mit AMK zu tun hat. Hier gibt es vier schnoddrig-schöne, sehr eigene, im besten Sinne nerdige Lieder voller Gefühl und guten Gründen. Lieder wie "One Second Less To To Live" und "As Long As I'm Here". Wir hatten drei Fragen an Malte Huck.
Wie sind die Reaktionen auf die EP, wie gefallen sie dir und welche hättest du dir noch gewünscht? Und was hat dich vielleicht ein wenig gestört?
Ich kann immer schwierig mit Reaktionen auf meine Kunst umgehen. Es gab ein paar Nachrichten und sogar auch Gespräche auf der Straße, die mich sehr berührt haben, in denen Menschen beschreiben, wie ihnen die Platte durch den Tag hilft. Manche haben erzählt, dass sie die Platte jeden Morgen anmachen, um in den Tag zu starten, andere, dass sie die Musik beruhigt. Das ist das Coolste, was ich mir vorstellen kann; dass meine Musik Teil des Alltags von einer fremden Person wird, die sich wohl fühlt in dem kleinen Universum, das ich und wir da geschaffen haben.
Mich hat nichts direkt geärgert, aber ich wünsche mir manchmal, dass es ein kleineres Bedürfnis gibt, Musik zu kontextualisieren. Fragen nach Genre, wer beteiligt war, wer mitgearbeitet hat, wie viele Klicks etwas generiert sind für mich absolut sekundär, wenn überhaupt. Kunst ist natürlich nicht isoliert, aber ich glaube, diese Fragen können manchmal einem schönen Erlebnis im Weg stehen. Ich habe mir viel Mühe gegeben, dass man sich die Platte mehrmals anhören kann und dabei akustisch und inhaltlich immer wieder etwas Neues entdecken kann und ich bin gespannt, auf wie viele Anspielungen, Meta-Ebenen und Verstecke ich noch angesprochen werde und welche für immer unentdeckt bleiben sollen.
Wie anders fühlt es sich an, einen Tonträger als Beachpeople als mit AMK zu veröffentlichen?
Ich glaube, ich weiß, worauf diese Frage hinaus will, aber ich glaube auch, dass sie nicht zu beantworten ist. Jede meiner Veröffentlichungen mit AMK war anders und auch jede BP-Veröffentlichung wird es sein. Ein direkter Vergleich ist für mich nicht zu ziehen, weil ich an einem ganz anderen Punkt stehe. Bei AMK konnte ich unglaublich viel lernen. Über Musik an sich, über das Business, über mich, über das, was ich machen will und eben auch das, was ich nicht machen will. Ich bin wahnsinnig dankbar für diese Zeit und immer noch stolz auf Einiges, zu dem ich beitragen durfte, aber trotzdem war es für mich der einzig richtige Schritt, etwas Anderes zu machen. Und das war eben diese EP. Ich habe noch nie so viel und so gerne geschrieben wie in den Monaten und Jahren vor "I'll Be Gone For A Little While" und hatte noch nie in meinem Leben ein derart gutes Gefühl gegenüber meiner Kunst und der Richtung, in die sich Alles gerade entwickelt. Trotzdem zweifle ich viel, schreibe gerade schon am Album und frage mich, wie meine Kunst noch ehrlicher werden kann.
Wie waren die ersten Shows und wie geht's jetzt mit Beachpeople weiter?
Die Shows waren vor allem sehr unterschiedlich. Ich und wir sind immer noch im Prozess, herauszufinden, was wir eigentlich genau machen und sagen wollen, aber je mehr Konzerte vergehen, desto besser werden wir als Band, klarer wird die Vision, schöner werden die Shows. Es gab, gerade unter den kürzlich gespielten Shows, ein paar bei denen ich dachte, dass manche Leute im Publikum so aussahen, als würden sie genau verstehen, was wir versuchen, darzustellen und zu kreieren. Das ist ein toller Moment und ich bereite gerade die Tour diesen Herbst vor und hoffe, dass wir noch mehr solcher Momente erleben dürfen.
Tourdaten:
28.10.2022 München, Milla Club
02.11.2022 Köln, LUXOR
03.11.2022 Berlin, Zenner
04.11.2022 Erfurt, Franz Mehlhose
Mitte September erschien "I'll Be Gone For A Little While" von Beachpeople. Und das ist nicht irgendeine neue Band oder ein Projekt, das ist das neue Baby von Malte Huck, einst Bassist von AnnenMayKantereit. 2020 stieg er aus, jetzt hat er eine erste EP am Start. Eine EP, die gar nichts mit AMK zu tun hat. Hier gibt es vier schnoddrig-schöne, sehr eigene, im besten Sinne nerdige Lieder voller Gefühl und guten Gründen. Lieder wie 